Warum ist 'Uhrwerk Orange' ein Kult-Film? Das habe ich mich eigentlich die ganze Zeit während des Filmes gefragt. Eine Antwort darauf kann ich - trotz noch so großer und langwieriger Überlegungen - nicht geben. Wahrscheinlich liegt es an den für 1971 'unüblichen' Gewaltdarstellungen. Aber das ist nur eine Vermutung.
Die erste halbe Stunden ist für mich einfach nur verstörend. Ohne mit der Wimper zu zucken ergötzen sich Alex (Malcolm McDowell) und seine Gang (die Drugs) einer Schlägerei nach der anderen. Und da das nicht genug ist, brechen sie auch noch in Häuser ein und rauben, vergewaltigen, morden...
Der Film wird nach der Verhaftung und Verurteilung von Alex dann zwar um einiges besser, aber 'Kultfilm' - ich denke nicht. Der Film lebt im Endeffekt von der Performance des damals noch sehr jungen Malcolm McDowell, der hier wirklich überragend spielt. Der Film ist aber ja auch auf ihn bzw. die Hauptperson Alex zugeschnitten worden. Alle anderen sind nur Staffage.
Und natürlich - wie bereits '2001 - Odyssee im Weltraum' - von der Musik. Hier hat Stanley Kubrick wirklich wieder ein gutes Händchen bewiesen. Ludwig van Beethoven und Edward Elgar passen musikalisch wirklich sehr gut zu diesem Film. Und der wird um so verstörender je mehr deren Musik läuft.
Aber ich möchte keine verstörenden Filme sehen. Die Realität ist das schon zur Genüge. Dann lieber die für andere Menschen stumpfsinnige Unterhaltung - auch wenn bei den Action-Krachern á la Bruce Willis die Musik nicht wirklich gut ist.
Was sich der Autor des Buches und v. a. Regisseur Stanley Kubrick bei der Verfilmung gedacht haben, wird aber deren Geheimnis bleiben.
Wegen der Performance von Malcolm McDowell und der Musik gerade noch ausreichend 4/10.