Sam's Lake (2006)

Obwohl von einheimischen Fachleuten gewarnt, dass es um diese Zeit des Jahres nicht sicher sei im Wald, schlagen fünf junge Leute auf Anraten von Samantha, die in der Nähe das Licht der Welt erblickte und erst unlängst den geliebten Vater beim Jagdunfall verlor, am einsamen See in Hinterwald ihr Campingzelt auf. Zu spät erkennt da der Rest der Gesellschaft, wie sehr Samantha und ihr ebenfalls anwesender Bruder Vatis Philosophie und höchsten Daseinszweck verinnerlicht haben - die Menschenjagd.

Was bei Sam´s Lake leider doch ein wenig abschreckt ist die elendig lange Anlaufphase, bevor in diesem Film eigentlich wirklich irgendwas interessantes passiert. Vorher sehen wir lediglich einen Haufen Städter, die sich zum relaxen im Wald einfinden, sich Gruselgeschichten am Lagerfeuer erzählen und überhaupt sich jede Menge Dialoge an den Kopf werfen. Netterweise sind die fünf nicht die typischen Slasher Sauf- und Fickproleten, die amerikanische Horrorfilme an dieser Stelle gerne präsentieren, sondern Menschen wie du und ich, was die Identifizierung deutlich leichter macht.
Aber auch wenn die Charaktere interessanter sind als sonst, Langeweile bleibt eben Langeweile, denn der See des Grauens könnte genauso gut See des Tiefschlafes heißen und spielt sich eher wie ein beliebiger Freitag der 13. Nachläufer mit Soap Anleihen. Irgendwann wenn die erste Stunde überstanden ist, wirds zwar deutlich spannender, aber die Zeit dahin zieht sich wie alter Kaugummi. Es gibt zwar leichte atmosphärisch gelungene Einstellungen, ein mysteriöses Tagebuch des Mörders wird gefunden, aber wirklich mitzureißen vermag der Film nur im Schlußdrittel.
Das Finale ist dann sogar ganz gelungen ausgefallen und kann den vorherigen Quark ganz gut kompensieren, aber nicht mehr. Der Härtgrad ist zudem sehr sehr mild ausgefallen, Splatterfreunde können sich die Geschichte wirklich getrost sparen. Das einzig Überraschende am Film war nur der Umstand, das die Bösen wirklich tot sind wenn sie einmal umfallen oder untergehen, mittlerweile ist es eigentlich Standard das jeder böse Meuchler fünf mal von den Toten wieder aufersteht und erst mit einer mittleren Atombombe letztendlich in die ewige Jagdgründe befördert werden muß.
Knappe 4/10