Belmondo rettet Juden, verkuppelt Hitlers Schwester und verarscht den Führer...
Story:
Jo (Jean Paul Belmondo) ist Trainer der Olympiaauswahl 1936 in Berlin. Obwohl er lieber seine Boxer zu goldenen Ehren führen würde, entschließt er sich eine jüdische Familie vor den Gestaposchergen der Nazis zu retten. So beginnt eine irrwitzige Odyssee quer durch Deutschland. Auf den Fersen die Gestapo. Nach einer aberwitzigen Reise landet man in Berchtesgaden im Führerhauptquartier. Da muss er nun die Schwester Hitlers verkuppeln, um irgendwie von dort fliehen zu können.
Der Film ist ein ist eine wahnwitzige Satire auf das Naziregime. Story ist familienfreundlich gestrickt, auch wenn ein eigentlich ernstes Thema behandelt wird. Auf Überraschungen oder Wendungen wird man behutsam vorbereitet. Belmondo kalauert wie gewohnt respektlos und machohaft durch den Film. Insgesamt ein typisches Abenteuer, dass auf Belmondo zugeschnitten ist.
Musik:
Musik ist meistens überreizt und kitschig. Diese „heile Welt Musik“ ist doch etwas sehr übertrieben. Meist in Form von Klaviersolos. Abwechslung gibt’s da nur bei den etwas flotteren Tönen, wenn Autojagden anstehen.
Atmosphäre:
Belmondokenner und Liebhaber kommen mal wieder voll auf ihre Kosten. Er kalauert und prügelt sich durch den Film wie eh und je. Die erste Lage der Jude wird hier aber sehr familienfreundlich verpackt. Die Autojagden sind professionell und schwächenlos. Für das Alter sind sie keineswegs angestaubt. Zwischendurch legt Jo immer wieder die SS-Schergen rein oder schlägt sich mit ihnen. Aufgelockert wird das durch Einspielung einiger historischer Szenen. Seine Stärke offenbart der Film aber erst im letzten Drittel, als sich Jo im Führerhauptquartier abliefert. Das Hitlerimitat ist gut und die genialen Einfälle (Führerregenschirm, Führeruhr) sorgen für einige Lacher. Auch Hitlers Schwester ist nicht zu verachten ;-). Einfach genial, wenn Jo den Führer veralbert. Wer da kein Lacher über die Lippen bekommt, muss aus Stein sein. Nur ein paar kitschige Szenen(der Bär, der arme kleine Junge..) trüben das Gesamtbild des Films etwas.
Schauspieler:
Belmondo ist ganz in seinem Element. Mit üblicher Treffsicherheit spielt er den großmäuligen Tausendsassa. Seine Mimik und Witze sind auf gewohnt hohem Niveau. Fans werden ihren Spass haben. Mal wieder ein respektloser Belmondo in Glanzform.
Der Rest der Schauspieler ist eine gewohnte Riege von nicht sonderlich bekannten Schauspielern die ihre Rollen aber solide spielen.
Fazit:
Tolle Veralberung Adolf Hitlers. Zwar hat der Film ein paar Startschwierigkeiten, über die kann man aber hinwegsehen. Wenn der Film aber auf Touren kommt und Hitler auf einmal vor Jo steht gibt es kein Halten mehr. Ein paar spannende Autoverfolgungsjagden geben dem Film den letzten Schliff. Besonders Belmondofans kommen mal wieder auf ihre Kosten.