Die Mitglieder einer Studentenverbindung feiern die „Hell Week“: Eine Handvoll Studenten, die sich um eine Mitgliedschaft beworben haben, gehen eine Woche lang durch die sprichwörtliche Hölle, bevor sie feierlich aufgenommen werden sollen. Doch die letzte Nacht entwickelt sich zum Albtraum – aus dem ekligen Spaß wird tödlicher Ernst, als urplötzlich ein Mitglied nach dem anderen brutal ermordet wird. Das Verbindungshaus wird zur mörderischen Falle...
„Pledge Night“ gehört zur unüberblickbaren Masse an billig produzierten 80er-Teenie-Slasher-Filmen. Und aus dieser Masse sticht er nicht wirklich heraus: Die Filmtechnik bleibt so bescheiden, wie es für einen derartigen Low-Budget-Film zu erwarten ist, samt grobkörnigen Bildern, verrauschtem Ton und teils schwacher Beleuchtung; die Darstellenden gehören wohl eher zur Nachwuchsklasse einer Filmhochschule, jedenfalls fehlt ihrem Spiel weitestgehend professionell wirkendes Auftreten; und die Dramaturgie zerdehnt sich in einer endlos langen, ereignislosen Darstellung der sadistischen Quälereien unter den Studierenden, bevor es nach fast einer Stunde endlich ernst wird. Nichts davon kann Filmfans, die ein Mindestmaß an künstlerischer Qualität erwarten, wirklich überzeugen.
Und doch bietet „Pledge Night“ die eine oder andere hauptsächlich für Genre-Freunde erwähnenswerte Skurrilität. So wird der – stümperhaft eingespielte und immer wieder ebenso plötzlich einsetzende wie abbrechende – Score großteils von der US-Metal-Band Anthrax bestritten (deren Frontsänger sogar einen kleinen Gastauftritt hat). Und wenn nach einer gefühlten Ewigkeit endlich die immerhin recht blutige Mordserie beginnt, wartet die Story doch noch mit einer übersinnlichen Überraschung auf, die nicht nur echt unvorhergesehen, sondern auch mit für dieses Produktionsniveau immerhin verblüffenden Splatter-Effekten daherkommt. Der Schlussteil des Films wird dann sogar ein wenig spannend und atmosphärisch, wenn die Überlebenden vor ihrem Angreifer durch leere Verbindungshäuser fliehen und immer wieder verzweifelt nach funktionierenden Telefonen suchen (die guten alten Slasher-Tage eben, als es noch keine Handys gab). Hier kann der Film eine kleine Weile lang durchaus unterhalten.
Allerdings reicht das nicht, um die Langeweile der ersten Stunde Laufzeit wieder wettzumachen. Denn ziemlich genau so lange passiert hier einfach gar nichts, abgesehen von öden und dümmlichen Dialogen und reihenweise ekligen, sadistischen und erniedrigenden Späßchen auf Kosten der Anwärter. Dieses ganze fragwürdige Prinzip studentischer Verbindungen, die ihre Mitgliedschaft auf eine abstoßende Mischung aus blindem Kameradschaftsgeist und Erniedrigung aufbauen, wird hier völlig unhinterfragt als langer Reigen pubertärer Späße präsentiert. Nicht einmal der schrecklich schiefgelaufene Unfall eines früheren Rituals, der in einer Rückblende gezeigt wird, wird allzu kritisch thematisiert, sondern eher wie ein schicksalhaftes Unglück behandelt. Da kann einem in Verbindung mit den miesen Darstellenden und belanglosen Dialogen wirklich die Lust vergehen.
Auch Splatter-Fans werden nur halb bedient. Wenn die Morde dann endlich starten, gibt es zwar durchaus garstige Gewaltideen, allerdings werden die wirklich brutalen Details permanent ausgeblendet (was sicher am begrenzten Budget liegt, das für überzeugende Effekte nicht groß genug war). Auch das Make-up des übersinnlichen Killers fällt zwar eklig, aber nicht sehr überzeugend aus. Und insgesamt bleibt die Phase der blutigen Morde natürlich viel zu kurz, um wirklich zu unterhalten.
So bleiben nur einige unfreiwillig komische Momente (etwa die Mutter eines der Anwärter, die nicht einen Tag älter aussieht als er selbst), ein guter Score, der dafür viel zu selten eingespielt wird, und eine Handvoll atmosphärischer Grusel-Aufnahmen. Insgesamt zu wenig, um aus „Pledge Night“ mehr zu machen als einen weiteren kleinen Fisch im weiten Meer der 80er-Teenie-Slasher.