Der erste der "Tales from the Crypt" Filme, "Ritter der Dämonen", fiel in Deutschland vor allem wegen der Obskurität auf, da die Angst der Verleihfirma - Angst vor einer drohenden Beschlagnahme des Filmes - diesen dann der Vorsicht halber selber aus dem Verkehr zog. So war der wirklich brilliante Genrefilm, der eigentlich alles bietet, was sich ein Horrorfreund wünscht, nur schwer im deutschsprachigen Raum zu bekommen.
Die Geschichte beginnt mit einer typisch wirkenden "Crypt" Folge in der ein gemeuchelter Ehemann grausame Rache an seiner Frau nehmen will. Doch dies entpuppt sich nur als Dreh einer eben besagten "Crypt" Folge. Das Publikum erblickt, beginnt der Keeper schon seine längere, phantastische Geschichte zu erzählen: eine Autoverfolgung - zwei Herren, einer gut und einer böse. Brayker der Gute ist ein Mann mit einem besonderen Behältnis: einem Schlüssel in Kreuzform, ursprünglich gefüllt mit dem Blut Christi. Über die "Generationen" (der der stirbt muß die Wächterfunktion über den Schlüssel weitergeben) zum Wohle der Menschheit weitergegeben, tritt Brayker seinen letzten Kampf gegen den Dämonen (famos: Billy Zane) an. Bei einem Crash entflüchten beide lebend, doch mir Brayker gelingt es zunächst den Fängen der Polizei zu entkommen und flüchtet dabei in eine alte Kirche, nun Hotel. Zusammen in Gemeinschaft der noch nichts anderen Gäste muß er sich doch bald mit Polizei samt seinen Widersacher konfrontieren. Dieser will "nur" den Schlüssel, die Polizei nach Einbringung des Wissen das der eine gar nicht existiert, der andere schon ein paar Jahre tot ist, aber beide mitnehmen. Als der Dämon dann seine Vorzeitige Erscheinung ablegt, beginnt im Haus der letzte Kampf. Brayker muß sich mit einem Haufen ganz konträrer Charakter gegen eine aus Dämonenblut erschaffene Horde von garstigen Kreaturen behaupten. Zwietracht, Furcht und Verlockung bestimmen das Geschehen...
Der Film ist der schiere Wahnsinn, hier stimmt wirklich mal die Mischung. Die TV-Reihe "Tales from the Crypt" war ja schon superb, doch in 90 Minuten Spielfilm wird man schlicht vor absolut fantastischem Zusammenspiel der einzelnen Faktoren die einen guten Film ausmachen erschlagen:
Die Geschichte beginnt temporeich, der Film-im-Film-Gag macht einen Vorgeschmack aufs das kommende; typische "Crypt" Integrenzien: eine wunderbar böse Geschichte, harte Effekte, noch fieserer Humor - zudem darf der "Cryptkeeper" nicht fehlen. In dutzenden Querverweisen wird man immer an den Bezug zur Serie erinnert; dieses spielt auch eine tragende Rolle. Sehr Ideenreich wurde auch der Kampf Gut & Böse angegangen: Austragungsort heiliger Boden (die Kirche als Hotel) ist gut gewählt, da man sich so auf die eine Kulisse konzentrieren kann, die sehr stimmig gebaut und ausgeleuchtet ist. So passen auch dann besonders die beiden Extremfarben rot (das Blut Christi) und grün (die funkelnden Dämonenaugen) rein. Ferner hat der Film eh ein wenig Comiccharakter, sprich EC Comics Atmosphäre.
Wirklich temporeich wird die Geschichte dann weiter erzählt, man erfährt im Laufe des Filmes das wie und warum des Schlüssels, Brakyers Vergangenheit und eine Menge über die anderen Charakter. Vor allem die Rückblenden in die Zeit Christi oder in den zweiten Weltkrieg, wo Brayker Schlüssel-Meister wurde, sind stimmig.Es gibt eine Vielzahl von Sympathiefiguren wie Wally den erfolglosen, verliebten Postbeamten der mit Cordelia, einer Nutte anbändelt die im Hotel von Irene, einer dicken Negermutti ihren Geschäften nachgeht oder Willy, zahnloser Geiferer, der einen der schönsten und freizügigsten Szenen des Filmes beiwohnen darf. Ihre Geschichte, sofern sie auch nur angerissen wird, ist interessant, sehr gut gespielt, bis in die kleinste Rolle. Vor allem aber Billy Zane als Ritter der Dämonen ist absolut kultig gespielt, aber auch Jada Pinkett, die die schwarze Jerryline spielt, welche als neuer Wächter auserkoren ist - Nachfolgerin von Brayker, auch toll: William Sadler.
Die Dämonen sehen extrem wiederlich und bedrohlich aus. Schleimig, schwarz, giftgrüne Augen und ein rasantes Tempo. Sie springen durch Scheiben, zerdrücken Hälse oder fliegen matschig auseinander, bzw. verlieren ihre Augen. Denn nur so sind sie zu töten; sterben wie Fliegen, denn sie sind zahlreich. Und so müssen sich ihnen auch einige Menschen unterlegen, bekommen Arm abgerissen, eine Faust durch den Kopf und noch sonstigen gelungenen Effekt. Klar ist dies ein Splatterfilm, auch wen die (eher wenigen) bösen Effekte doch sehr hart und roh wirken, abgeschwächt werden sie immer durch den herrlich fiesen "Crypt" Humor.
Der zeigt sich in Wortwitz ("Nimm die Muschi vom Tisch...", i Lo... you), Traumsequenzen (um durch die mit Blut versiegelten Türen zu kommen versucht der Dämon Leute mit ihren geheimsten Wünschen zu locken: Willy umringt von Nackideis mit ner Buddel Hartgas in der Hand!!!). Im Gegensatz zu "Bordello of Blood" ist der Humor hier weniger dominierend, sondern räumt viel mehr Spannung und echte Horroratmospäre ein.
Die meisten kennen ihn und nicht umsonst hat "Demon Knight" einen so hohen Stellenstatus im Genre!