Die Holländer sind ja bekannt dafür, dass sie keinen Fußball spielen können. Na dann schauen wir mal, ob sie beim Filme produzieren mehr Talent beweisen.
Mit dem äußerst originellen Titel "Schlachtnacht" (irgendwie erwartet man einen C-Schlitzer-Zombie-Gossen-Film oder so was in der Art) lässt man sozusagen einen Slasher-Dämonen-Genre-Mischmasch auf den Zuschauer los.
Diesmal schickt man die Teenies "Unter Tage", was als Schauplatz ja noch nicht sooo aufgebraucht ist. Dort darf jeder nach dem 10-kleine-Negerlein-Prinzip den Löffel abgeben und die Kelle weiterreichen. Ganz so typisch ist das dann doch nicht ausgefallen, da der Mörder eine umherwandelnde Seele ist - die Seele von einem Meuchelknülch aus dem 19. Jahrhundert, der mit Kindern außer Hoola-Reifen springen gerne andere Sachen anstellte, wie z.B. Köpfe abschneiden. Dieser Geist sucht sich irgendeinen armen Wirt aus, der zombiemäßig andere Darsteller wegmetzeln darf. Sozusagen darf mal jeder "Großer Neger" in diesem Fall spielen, da der Geist sich sofort einen neuen menschlichen Wirt sucht, sobald der alte mit der Wand verspachtelt worden ist. Natürlich gibt es auch gegen Schluss ein super Rezept, wie man dieser Hexenbrühe den Gar ausmachen kann.
"Schlachtnacht" fängt ansich vielversprechend an. Nachdem sehr schön atmosphärisch der Massenmörder vorgestellt wurde, wechselt man in die heutige Zeit und darf einen netten Auto-Unfall miterleben (der aus "Die Vergessenen" 1:1 kopiert wurde, aber Genre-Neulinge trotzdem noch überraschen kann). Danach herrscht erstmal gähnende Leere, da die Charaktere viel zu lange vorgestellt werden. Und genau so etwas braucht ein Slasher nicht wirklich (Bestes Gegenbeispiel: "See No Evil". Dort wird kurz und knapp jeder Akteur gerade zum mitfiebern vorgestellt).
Es sind zwar bei "Schlachtnacht" nicht die sonstigen, typischen Klischee-Verdächtige dabei (ok, außer die die Zicke mit Make-Up- und Bums-Wahn), aber leider bringt die Charakterisierung nichts, da man auch nach dieser Chose ( die mit viel zu wenig Pepp verfilmt wurde) keinen von den Gauda-Fressern sympathischer findet.
Endlich im Stollen angelangt, kommt mal so etwas wie beklemmende Atmosphäre auf - die maroden, engen Gänge faszinieren auf ihre Art und Weise. Das anschließende Gemetzel untereinander ist sehr durchwachsen ausgefallen. Zu Gute halten muss man "Schlachtnacht", dass er viele ordentliche Gore-Effekte zu bieten hat, jedoch wird die Härte durch meine achso geliebte "Wackelkamera"-Optik abgeschwächt - was dann auch für Szenen gilt, bei denen etwas Tempo aufkommt. Ich weiß nicht, wer dieses Stil-Mittel erfunden hab, aber nach diesem Film könnte man ihn verklagen (ca. zwanzig Minuten muss man sich dieses Gewackele geben). Also, die ach so dolle Kamera bringt genau das Gegenteil mit sich mit: Anstatt Drive und Härte gibt´s dann nur Kopfschütteln und Aspirin.
Was sich dann noch zusätzlich als Schuss in den Ofen heraus stellt, ist dieses Geist-in-Mensch-Schlüpfen. Mitfiebern bringt nix, da der "Held" der jeweiligen Szene meisten den nächsten Zombie-Gladiator darstellen darf. Wer überleben wird, weiß man eh schon vorher.
Blut-Fetischisten können sich eventuell an den Splatter-Einlagen erfreuen, aber aufgrund der starken Defizite kann ich "Schlachtnacht" keine Empfehlung aussprechen.
Ein Käse mit sehr vielen Löchern.
4/10