Teenie-Ware vom Fließband: „Ran an die Braut“ gibt allen pubertierenden Mädels mal wieder genug Stoff für schmachtvolle 80 Minuten, mit all den Vorhersehbarkeiten und hinkonstruierten Wendungen, die das Genre so mit sich bringt.
Wieder einmal wurde ein Boy von seinem Girl verlassen, die sich nun einer Schmalzlocke aus einer Boygroup zuwendet, was dem Verflossenen gar nicht passt. Im Rahmen einer Theateraufführung an der Schule will er sie mithilfe einer Freundin wieder für sich gewinnen.
Natürlich halten zum Schluss alle bis auf den schleimigen „Striker“ ihre Traumfrau im Arm und finden ihr Glück.
Um „Ran an die Braut“ vorherzusehen, muss man kein Prophet sein, was in diesem Genre üblicherweise nicht so schlimm ist, wenn nur die Chemie unter den Darstellern passt und die Figurenzeichnung stimmig ist. Leider erfüllt schon mal „Striker“ jedes Klischee eines Highschool-Widerlings und Hauptdarsteller Ben Foster ist eher bemitleidenswert als sympathisch. Folge: Die Zuneigung Kellys zu Berke ist unglaubwürdig und irgendwie ist es einem scheißegal, ob er seine Ex zurückgewinnt oder nicht.
In Sachen Humor reißt der Film keine Bäume aus, verzichtet aber immerhin größtenteils auf peinlichen Gross-Out-Humor anderer Genrevertreter. „Ran an die Braut“ bleibt fast ständig familientauglich und keimfrei, dafür aber auch mäßig spannend. Eine Qual für Augen, Ohren, Sinn und Verstand sind die Auftritte des hibbeligen Theaterregisseurs, wozu Martin Shorts Overacting seinen Teil beiträgt. Die Musicaleinlagen halten sich glücklicherweise in Grenzen, wo der Vorspann noch etwas anderes vermuten lässt.
Am Ende sieht man immerhin eine glückliche Kirsten Dunst (mein eigentlicher Grund, hier überhaupt einzuschalten), die in ihrer (passenden) Rolle mal wieder so nett und süß aussieht, dass man sie sich am liebsten neben sich aufs Sofa wünscht.
Typische Teenie-Romanze für den unstressigen Sonntagabend, aber auch nur für ganz anspruchslose Gemüter oder für diejenigen, die von Frau Dunst gar nicht genug bekommen können.