gesehene Version Leihdvd, FSK 16
Frank Millers´ s 300
In Sparta trifft ein abgesandter des Persischen Gottmenschen König Xerxes I ein. Er verlangt Wasser und Erde als Zeichen der Unterwerfung durch den König Leoniadas (Gerald Butler). Dieser bekommt noch einmal die Gelegenheit zu überlegen, doch ein Spartiate weicht niemals zurück, hat keine Furcht und verteidigt sein Land. Deshalb kämpft man auch wenn eine übermächtige Armee versucht Griechenland zu erobern. Tortz keiner Legimation der Euphoren, die das damaliges Gesetz repräsentieren handelt Leonidas, so als ob er ein freier Mensch sei. Er will sein Land mit Hilfe von 300 anderen freien Männern und einer zugelaufenen Schar verteidigen. Der Engpass zwischen Kallidromos-Gebirge und dem Golf von Malia, waren von hoher strategischer Bedeutung und dort wollte er das persische Heer aufhalten. Doch es war nicht nur ein Kampf Mann gegen Mann, sondern auch ein politischer Kampf und ein Kampf gegen die Korruption...
Am Anfang stellt der Autor die Geburt und den Verlauf eines Spartiaten vor. Sie genießen eine strenge Erziehung und leben bis zum 7. Lebensjahr bei den Eltern, danach gings in die "Militärakademie". Mit 14 mussten sie ihre Tüchtigkeit beweisen und mit 18 war Ihre Ausbildung vollendet. Jedoch Vollbürger wurde man erst mit 30 Jahren.
Und jetzt sollte man alles vergessen, was historische Wirklichkeit war, denn der Film ist eine Comicverfilmung bei der es um Stil und Ästhetik geht. Zudem werden fortlaufende Comicelemente wie gedachte Sprechblasen in mündlicher Form erklärend hinzugefügt. So sieht man den Film quasi Seite für Seite. Selbst in den Kampfhandlungen behält der Film den Stil bei, in langen Zeitlupensequenzen zeigt der Film die Vorgehensweise der 300 tapferen Männer.
Kritik:
Die Story: Minimalprinzip, fast 2 Stunden lang sieht man halbnackte Männer kämpfen. Kurze Sequenzen der Königin, die versucht auch politische Unterstützung zu erlangen lockern diese monotone Betrachtung zwar auf, sind jedoch so kurz und lieblos verfilmt, dass sie im Schatten dieser Kämpfe keiner Erinnerung wert sind.
Der Film zeigt eine sehr einseitige Sicht, die Krieger in Aktion, wie sie sprechen und handeln. Mit allen dumpfen Sprüchen und Handlungen aus heutiger Sicht. Eine gewisse nähe zu den Samurai, Römern oder zu den Nazi´ s springt einen trotz allen unmittelbar an. Doch schafft der Film diesen am Anfang Propagandaanmutende Verfilmung aus diesem Schatten zu heben, gerade weil es eine Comicverfilmung ist.
Die Story sieht die Sicht der 300, des Königs Leonidas und erhebt sicherlich keinen Anspruch an historischen Bezug, wenn gleich der Rahmen grob stimmt.
Stil & Ästhetik:
Die Verfilmung ist sehr düster, ähnlich wie in Sin City. Die Optik ist stark verdunkelt, der Himmel ist verdunkelt, die Farben sind nachgedunkelt, die Sprache ist dunkel. Die Dialoge sind knapp und eher populistisch, eben wie ein Krieger sprechen würden. Hinzukommt sicherlich die Comicsprache, weshalb diese Figuren meiner Meinung nach in der heutigen Sprache reden. Nur gelegentlich blitzt die Sonne auf die Goldenen Schilder und Helme der Mustersoldaten. Die Kostüme und Sets sind sehr aufwendig gestaltet. Wie ich finde auch sehr gut gelungen. Zumindest die Spartiaten decken sich ungefähr mit historischen Bildern, auch wenn einem das aus heutiger Sicht sehr komisch vorkommen mag. Man hat lediglich den Eindruck, dass es keine Griechen sind, die hier Griechen spielen und somit wird es auch zu einem Spiel, ein Spiel eben im Rahmen einer Comicverfilumingzum zwecke Unterhaltung! Immer wieder muss man sich dies ins Bewusstsein rufen um den Film genießen zu können. Genau wie in Sin City erklärt ein Erzähler in Comicmanier die einzelnen Szenen und hier kann ich keine Toleranz mehr walten lassen. Dies nimmt dem Zuschauer jegliche Fantasie. Hinzukommt, dass der Film einfach nicht vorankommt, zwar hat der Autor versucht seinen Stil beizubehalten, was auch gelungen ist, das geht aber auf Kosten der Atmosphäre. Denn durch die ewigen Wiederholungen der Tugenden der Spartiaten, die hundertste Zeitlupenansicht eines Tötungsakts durch einen Spartiaten eigentlich auch dem letzten der Spaß an dem Film genommen wird. Hinzu kommt, dass diese langsamen Sequenzen mit meiner Meinung nach unpassender Musik untermalt ist. Zwar symbolsiert Heavy Metal für mich durchaus Kampf und eisernes klirren von Schwerten, jedoch auch eine gewisse Action und Handlung. Durch die ewigen Szenen geht diese musikalische Unterstützung unter. Ansonsten achtet der Film gut darauf einzelne Geräusche von Kämpern, Kampfhandlungen, Feinden, Tieren und oder Aktionen herauszufiltern. Ok, es gibt gute Seiten an dem Film und weniger gute. Doch eines ist immer noch entscheidend für einen wertvollen Film und das ist die Schauspielerische Qualität im Zusammenhang mit dem Medium Film.
Es ist falsch hier von einem agieren durch Schauspieler zu sprechen. Vielmehr werden sie ins Bild hineingezeichnet und mit Gedanken, Gefühlen und Bewegungen belebt . Es ist ein aufgesetzter Film, der mir wenig Begeisterung, Bewunderung oder Identifikation aus schauspielerischer Sicht anmutet.
Zu guter letzt endet der Film dann doch mit dem überraschenden Tod der 300 und als letztes Bild bleibt die Zeichnung der von Pfeilen durchbohrten tapferen Männer.
Vergisst man alles historische, erkennt man die Möglichkeit für einen Actionreichen Film, bei dem man mal getrost sein Hirn ausschalten kann. Jedoch merkt man relativ schnell, dass nach 15 Minuten eigentlich schon alles erzählt ist. Nicht nur die Story, sondern auch wie sich solche Krieger fühlen. Hinzu kommt, dass sich einige parallelen zu anderen Filmen, wie Gladiator und Herr der Ringe nicht vermeiden lassen, was dem Film meiner Meinung nach seine Orginalität nimmt. Ein Gollumähnliches Wesen, ähnliche dialoge oder Sets lassen einen automatisch mit diesen beiden beeindruckenden Filmen vergleichen. Also schaltet man sein Hirn wieder an. Schauspielerisch und Atmosphärisch hält 300 einem solchen Vergleich absolut nicht stand. Trotzdem muss man dem Unterhaltungsfilm anrechenen, dass er eine klasse Optik auf die Bildfläche zaubert. Die Kampfszenen sind gut gelungen und optisch Einwandfrei in Szene gesetzt. Dem Comicstil bleibt der Regisseur vom Anfang bis zum Ende treu und so werden sich sicherlich einige Liebhaber für eine solche Form finden.
Fazit:
Nur für Comicfans!!!