Review

Story:

Eigentlich schnell erzählt: Der Perserkönig Xerxes (Rodrigo Santoro) steht vor Griechenland und will es erobern. Die ersten die sich ihm entgegenstellen sind 300 Spartaner unter ihrem König Leonidas (Gerard Butler). Während diese kämpfen versucht Leonidas' Frau Gorgo (Lena Headey) den spartanischen Rat davon zu überzeugen, das spartanische Heer zu mobilisiern und ihrem Mann zu Hilfe zu schicken.......

Kritik:

So simpel die Story des Filmes gestrickt ist, umso beeindruckender ist der audiovisuelle Overkill, der den Zuschauer hier erwartet. Basierend auf dem Comic von Frank Miller, der sich schon für die Vorlage zu "Sin City" verantwortlich zeigte, wirkt auch der Film selbst teilweise wie ein bewegter Comicstrip. Dies ist aber keinesfalls negativ zu werten. Was einem hier an visueller Erfahrung geboten wird, war in der Form vorher nicht zu sehen: Standaufnahmen, die teilweise an Gemälde erinnern, wohl dosierte Zeitlupen und eine surrealistische Farbgebung mit vielen Braun- und Beigetönen.
Dazu kommt ein stellenweise sehr schöner Score, der aber auch ab und an mit E-Gitarrensounds aufwarten kann. Dies klingt zunächst für einen Film dieser Art etwas ungewohnt, fügt sich aber sehr gut in das gesamte Konzept des Filmes ein.
So flach wie die Story sind leider auch die Charaktere im Film gehalten. Auf der einen Seite Leonidas, der für sein Volk in den Tod geht um dessen Freiheit zu bewahren. Ansonsten erfährt man nicht viel über ihn, denn auch die anfänglichen Rückblicke auf seine Kindheit dienen nur dem Ziel, die Härte und Stärke der Spartaner zu glorifizieren. Auf der anderen Seite Xerxes, der böse Perserkönig, dem sich alle unterwerfen sollen und der sich selbst für einen unantastbaren Gott hält. So verwundert es auch nicht, dass dem Film proamerikanische Tendenzen bezogen auf die heutige weltpolitische Lage nachgesagt werden, denen ich hier aber nicht weiter folgen möchte. Auch im Subplot mit Leonidas Frau setzt sich das Schema der hauptstory fort. Hier verkörpert Gorgo die gute, die unbedingt erreichen will, dass der Rat das Heer entsendet um ihrem Mann zu helfen und Sparta zu beschützen. Demgegenüber steht Theron (gespielt von Dominic West), der nur aus eigenen Interessen handelt und versucht das vorhaben von Gorgo zu sabotieren.
Aber der Film will auch gar nicht mehr als unterhalten und das gelingt ihm. Die Laufzeit von fast 2 Stunden werden zu keiner Zeit langweilig. Die Kampfszenen sind hervorragend choreographiert und auch die flache Story fällt hier nicht weiter ins Gewicht.
Zum Schluss noch kurz etwas zur historischen Korrektheit: Der Film nimmt auf die historischen realen Begebenheiten keine Rücksicht, aber dass muss er auch nicht, da er auf einem Comic basiert und somit dessen Geschichte folgt.

Fazit:

300 ist ein sehr guter Schlachtenfilm, der audiovisuell absolut überzeugt. Auch die Kämpfe selbst sind alle sehr gut choreographiert. Demgegenüber stehen allerdings eine flache Story und eindimensionale Charaktere, die aber nicht weiter ins Gewicht fallen, da die Prioritäten des Filmes auf anderen Merkmalen liegen.

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