Review

Der Blutdruck rast und pumpt das Adrenalin durch den Körper des schwer atmenden Kriegers. Als er das Schild hochreißt blickt er in die Augen einer Tausendschaft. Einer Unzahl von Gegnern, Invasoren. Ein schmatzendes Geräusch begleitet die Klinge des Schwertes, als ihr kalter Stahl durch den Leib des Persers vor ihm fährt. Eine behende Drehung um die eigene Achse läßt den roten Umhang wie eine Flamme um den Kämpen lodern und das Schwert sucht sich unbarmherzig den Weg ins Genick des nächsten Angreifers. Noch steht der Spartaner. Er und mit ihm dreihundert in jener finstren Abendstunde! Und es soll eine ruhmreiche, blutige Nacht werden...

Willkommen in der Welt von 300! Einem Actionspektakel par exzellece. Schon der Monate vor dem eigentlichen Release durch's Netz geisternde Trailer hatte die Herzen der Actionfans entflammt und für sich eingenommen. Denn er bot einfach alles, was man sich von einem Actionfilm wünschen kann: eine ordentliche Dosis Pathos, markige Oneliner, Kriegerethos, schlagfertige Helden und hassenswürdige Feinde. Und der Film hält dieses Versprechen vollends! Schon nach relativ kurzer Einleitungsphase haben sich die Mannen des Leonidas an ihrer Stellung verschanzt und dürfen ausgiebigst ihre seit der Kindheit geschulten Kampffertigkeiten zeigen. Gegner sind dabei die Perser unter ihrem dämonischen Heerführer Xerxes. Und der läßt es den Griechen nicht langweilig werden. Von einfachen Soldaten über Elitetruppen bis hin zu brandsatzwerfenden Derwischen bietet der größenwahnsinnige Despot immer wieder Neues auf, um die Spartaner in Atem und den Zuschauer bei Laune zu halten. Da läuft das Blut in Bächen zwischen die Felsen der Thermophylen, Stahl schlägt gegen Stahl und Kampfgebrüll erfüllt den Kinosaal.

Eine Machart, die Actionfans von der ersten Minute an unweigerlich und vollends in ihren Bann zieht. - Aber auch natürlich denkbar polarisiert. Und so, wen hätt's gewundert, waren schneller als man bis dreihundert zählen kann auch schon wieder die ewigen Nörgler, Eiferer und Schwarzmaler auf den Plan getreten, um sich diesem Meisterwerk des Actionkinos mit all ihrem Hass entgegenzuwerfen. In seinen Aussagen zu Ehre und Kampf für das Gute sei er angeblich eine versteckte Rechtfertigung für den Irakkrieg, Muslime würden in Form der Perser verteufelt. Ja, einige der Kritiker unterstellten 300 gar (wohl aufgrund der in diesm Streifen omnipräsenten, baren Oberkörper der Spartaker) homosexuelle Tendenzen. - Aber solcherlei dümmliches und unqualifiziertes Geschwätz sind wir geplagten Actionfans ja leidlich gewohnt und wer ernsthaft beim Ansehen von Dreihundert auch nur eine Sekunde lang ernstlich auf die abstruse Idee kommt, den Film als "schwul" abzutun, dem unterstelle ich dass er es selbst ist.

Denn der Rest der männlichen Zuschauerschaft weidet sich hier mit Genuß an rauhen Sprüchen und mitreißender Action ohne Gnade und Ende. Und damit dürfte auch klar sein, dass wir es hier mit einem polarisierenden Werk zu tun haben. Wer Action auch nur in irgendeiner Weise mag, kommt um diesen Streifen definitiv nicht herum und kann sich die DVD blind und ohne zu zögern kaufen. Frauen, Grüne, Vegetarier, Hippies, Baumumarmer und was sich sonst noch so in den Ecken "übersozial" und "mahnender Zeigefinger" tummelt, möge sich bitte hingegen umgehend aus diesem Review und noch weiter und schneller von diesem Film darselbst entfernen. Denn 300 ist kein Film von großer Storytiefe, Plot-technischen Winkelzügen oder jedweder political correctness, will es auch gar nicht sein.. Er ist im Gegenteil die ehrliche, bekennende und geniale Zelebrierung von fulminant inszenierten Schlachten & Krieger-Pathos. Und das mag man eben entweder oder man mag es nicht. - Ich für meinen Teil LIEBE es geradezu und werde diesem Meisterstück für alle Zeiten einen Ehrenplatz in meinem Filmregal einrichten. - Verdiente 10 von 10 Punkten. - Amen!

Details