Was für ein Bild! Dreihundert frisch geölte Muskelberge, nur leicht verunstaltet durch eine Schramme hier und eine Narbe dort, erheben ihre Lanzen und augenscheinlich tonnenschwere Schilde gegen einer Übermacht aus abertausend sogenannten Unsterblichen, überdimensionale tollwütige Nashörner und Elefanten (nur um mal etwas kluges zu schreiben: Elefanten sind die einzigen Säugetiere, die nicht springen können - Cpt. Stottlemeyer), bösen Monstern und einen großwüchsigen Möchtegerngott. Die Farben dieses fantastischen Bildes fließen in einen einzigen Bronzebrei und nehmen mir für Sekunden den Atem.
Ja, die visuelle Ästhetik des Films ist unbestreitbar.
Und der Rest des Films? Ich muss hinzufügen, daß ich nicht so auf Sandalenfilme stehe, aber dafür um so mehr auf Comicverfilmungen. Und Frank Miller hatte mich schon mit seinen Batmanadaptionen beeindruckt. Also rein ins Kino.
Wie immer werde ich mir eine konkrete Inhaltsangabe ersparen, da die Story eigentlich schon in eine kleine Klammer (Sparta versus Persien) passt. Und die Story beeindruckte mich auch nicht sonderlich, was ich aber ehrlich gesagt auch nicht anders erwartet hatte.
Die Gewaltdarstellung ist wirklich etwas derb und feiert sich zuweilen selbst ab (genau mein Geschmack), was ich aber auch nicht anders erwartet hatte. Ob der Film nun historisch korrekt ist oder nicht, kann ich nicht sagen, ist mir aber auch egal, denn wenn ich korrekte Darstellung geschichtlicher Ereignisse erleben möchte, dann schau ich mir einen Dokumentarfilm an. Doch dieser Film ist ein Schlachtenepos! Dazu gehören nun mal opulente Bilder, Gewalt, Blut und kriegsverherrlichende Ansprachen. Und diese Dinge erwartet man auch, sobald man sich in den popkornverklebten Sessel setzt.
Dann kann ich es nicht verstehen, wie man einersets historische Genauigkeit fordert, andererseits aber den Film faschistoide Inhalte einredet. Wenn die damals Babys mit Geburtsfehlern getötet haben, dann haben die das eben traurigerweise gemacht und diese Tatsache kann wohl schwer ignoriert werden, wenn man die Jugend des Königs zeigen möchte. Schließlich wurde Euthanasie hier nicht verherrlicht, sondern nur dargestellt. (Regt euch ab.)
Beeindruckende Bilder, Zeitlupengewalt, zugegeben auch homoerotische Elemente und ein ziemlich einfallsloser Plot lassen mich zu einer folgenden Wertung kommen: 7/10