Das Sequel, das ein Prequel ist – Chuck Norris kriegt den Lagerkoller.
Bei einer Rettungsmission während des Vietnamkriegs wird Colonel Braddock mitsamt seiner Crew abgeschossen und fristet sodann ein kärgliches Dasein in einem Gefangenenlager. Dort sind harte Arbeit und schlechte Verpflegung an der Tagesordnung, was dem Übergewicht schnell Abhilfe schafft, dazu gibt es noch ein buntes Animationsprogramm durch den sadistischen Lagerleiter. Schon klar, daß nicht alle Reisenden diesen harten Zwangsurlaub überstehen, doch irgendwann gelingt Braddock die Flucht, und er nimmt Rache am Lagerkommandanten und all dessen Schergen. Zusammen mit zwei Überlebenden fliegt er nach Hause, und genau da setzt dann „Missing in Action“ ein, denn der zweite Teil ist von der Story her klar der Vorfilm zu Teil 1.
Das ist aber auch ziemlich egal, denn insgesamt darf man diesen Film schon in die Kategorie „verschwendete Lebenszeit“ einreihen. Klischees werden hier im großen Stil bedient, und Chuck Norris kann halt immer noch nicht schauspielern. Das wäre ja weiter so schlimm nicht, aber seine Kampfkünste sehen wir auch nur kurz gegen Ende des Films, der sich ansonsten durch nichts von allen anderen Lagerfilmen unterscheidet. Es gibt also kaum Action, dafür hier und da mal ein wenig Folter, aber alles im Rahmen, nichts übermäßig grausames ist zu sehen, muß ja auch nicht sein, die Fraktion, die das braucht, ist bei „Men behind the Sun“ sicher besser aufgehoben. Wenn aber schon die Action fehlt, alle Darsteller unter den Oberbegriff „Charge“ einzureihen sind und auch sonst gepflegte Langeweile verbreitet wird, dann sollte man sich als Zuseher dieses Machwerk des Herrn Norris sparen.
Gutes gibt es nicht zu vermelden, auch Professor Tanaka, den man aus „Running Man“ kennt, darf nur ein bißchen tumb herumstapfen und grimmig schauen, stirbt aber dann einen unkreativen Tod. Und einen zotteligen Norris mit fettigem Haar und verfilztem Bart anzuschauen, kann man wohl auch kaum noch als Vergnügen bezeichnen. Es fehlt halt an allem, und die paar Explosionen zum Schluß hin ( man fragt sich, woher die ganzen Explosiva stammen, da während des Films nur von „Waffen“ die Rede ist ) machen den Kohl auch nicht mehr fett. Neinnein, das ist alles nichts, Finger weg, 3/10.