Review

Zur besseren Vermarktung erschien dieser DTV- Höhlenhorror erst nach Neil Marshalls "The Descent". "The Cavern" wird immer als mieserabler Klon betitelt, also das mit dem Klon stimmt nicht so ganz, denn er stammt zwar aus dem selben Jahr, war aber ein paar Monate früher fertiggestellt. Regisseur Olatunde Osunsanmi (auch Produzent, Drehbuchautor und Cutter) wird sich aber mit seinem Debüt nicht mal in der C-Liga etablieren.

Zwei Jahre ist es her, seit Höhlenforscher Gannon (Mustafa Shakir) seine Freundin bei der Erkundung einer Höhle verlor, Nun will er mit einer kleinen Gruppe eine neu entdeckte Höhle in Kasachstan, mitten in der Wüste Kysylkum erforschen. Sie seilen sich in den engen Schacht ab, doch plötzlich wird das Seil gekappt und das Loch mit einem Stein verschlossen. Verzweifelt suchen Gannon und seine Anhängsel nach einem anderen Ausgang, doch sie sind in dem unterirdischen Höhlensystem nicht allein. Eine grässliche Kreatur trachtet ihnen nach dem Leben und wird nicht eher ruhen, bis alle ihr Leben gelassen haben.

Die Story passt auf einen Bierdeckel und ist schnell erzählt. Da düsen zwei Jeeps durch die Wüste, mit zwei russischen Führern will Gannon mit seiner Gruppe und einem Buchautor das neu entdeckte Höhlensystem erforschen. Doch vorher schlägt man ein Lager auf und es scheint so, als könnte Niemand aus der Crew ein Feuer machen, das darf hier der Computer erledigen. Also wenn man sich dazu schon zu fein ist, ist das Projekt im Vorhinein zum scheitern verurteilt. So lernen wir die einzelnen Charaktere am animierten Lagerfeuer im Schnellverfahren kennen, doch höchstens Gannon kann man ein wenig Leben einhauchen, da er ein tragisches Ereignis zu verarbeiten hat.

Schließlich dauert es knappe zwanzig Minuten, bis man sich endlich in der Höhle befindet. Für einen Film mit einer Laufzeit von gerademal 76 Minuten ist die Einleitung zu lang geraten, sowie zu langweilig. In der Höhle muss man sich durch einen engen Schacht abseilen, was dann passiert kann sich Jeder denken. Leider sind die Schächte dermaßen schlecht ausgeleuchtet, dass man oft gar nichts erkennen kann. Taucht dann das Monster auf, setzt Osunsanmi auf die Wackelkamera und schnelle Schnitte. Das Resultat, man hört nur furchtbares Gekreische der Opfer, zu erkennen ist gar nichts. Die Schnitte sind so hektisch, dass sich Osunsanmi vielleicht die einzig brauchbaren Szenen selbst verhunzt hat. Aber er will uns ja das Monster so lange wie möglich vorenthalten, doch dafür hätte es auch sicher eine andere Lösung gegeben.

So sind die Tötungen selbst nie zu sehen. Die Opfer werden ins Dunkel gezogen, oder es darf ein wenig Blut an die Wand spritzen. Nur das Resultat darf man begutachten und das Monster lang ganz schön zu. Die Gruppe um Gannon sucht nach einem Ausgang, dabei rennt man immer wieder durch die selben Gänge, aber das schlimme sind die ständigen Konflikte. Über jede Kleinigkeit wird ausgiebig gestritten, die Darsteller bleiben trotz vieler Gefühlsausbrüche unterdurchschnittlich. Immerhin ist wirklich schwer zu sagen, wer das Ganze überlebt. Sympathische Charaktere sind für "The Cavern" ein Fremdwort und die finale Auflösung ist einfach nur doof.

Trotz der kurzen Laufzeit ein sehr zäher Horrorstreifen mit schwacher Story, aber passabler Kulisse. Einen Score hat man sicherheitshalber weggelassen, sowie die Ausleuchtung in der Höhle. Den halben Film ist nur ein Schwarzbild zu sehen und die hektischen Schnitte, nebst der Wackelkamera verursachen Augenschmerzen. Das Blut darf ein wenig sudeln, aber spannende Momente bleiben aus, die Darsteller sind alle austauschbar und grottig.

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