Review

Humpen pumpen und Haudraufhumor! Das ist

„Bierfest“,

eine amerikanische Hommage an den beliebten Gerstensaft aus dem urigen Germanien!
Ja, so sehen uns die transatlantischen Chauvis gerne: Lederhosen als archaisches Kleidungsstück und „oa großes Moas Bier in der Hand“, weil die Deutschen haben ja bekanntlich immer Durst!

Das Klischees doch immer wieder für Parodien über Völker sehr ergiebig sind mag wohl keiner bezweifeln; speziell wenn es sich um so saisonal kollektivistische Spaßkulturen wie die Deutsche handelt.

Das wir eine gewisse Vorbildfunktion für die Amerikaner haben, was Geselligkeit und gute Laune „Jo Mei“ angeht, das beweist Regisseur Jay Chandeskar mit „Bierfest“ eindeutig!

Zur Story:

Todd (Erik Stolhanske) und Jan(Paul Soter) Wolfhouse sind zwei Brüder, die nach München auf die Wiesn reisen, um die Asche ihres verstorbenen Großvaters (Donald Sutherland) dort zu verstreuen. Dort sollen sie einen gewissen Herrn Schniedelwixn treffen, damit er sie zu einem geheimen und zudem traditionsreichen Ort geleitet...Dem Bierfest. Das Bierfest ist eine geheime Nebenveranstaltung des Oktoberfestes, wo eine internationale Trinkgemeinschaft, um die schlechtesten Leberwerte wetteifert. Todd und Jan sind begeistert von dieser verschwörerischen Trinkgemeinschaft und treten sofort gegen ihre deutschen Cousins und ihren Onkel (Jürgen Prochnow) ein martialisches Saufgelage an! Todd und Jan sind schnell am Ende mit ihrem Schluckpotenzial und so werden sie zum Gespött der ganzen Saufbrigade. Neben dieser Blamage unterstellt ihr Onkel ihnen, dass ihre Großmutter und ihr Großvater das grandiose Bierrezept der Wolfhausens gestohlen haben...
Diffamiert und hoffnungslos betrunken schwören sich Todd und Jan Rache. Sie trommeln ihre Saufkumpels zusammen, um im nächsten Jahr die Deutschen unter den Tisch zu bechern! Der Plan ist einfacher gedacht als umgesetzt...

Na, na... wer hätte bei diesem Filmtitel etwas tiefgründiges erwartet... Das komplette Gegenteil ist selbstverständlich der Fall, doch das schadet dem Film absolut nicht.
Ab und dann sind doch ein paar althergebrachte Stereotype doch mal ganz nett anzuschauen. Der Spaß steht bei einem solchen Streifen an erster Stelle und den kann man durchaus haben, wenn man sich dem Leitgedanken von „Bierfest“ praktisch zuwendet: Pulle auf und hohe Promille erreichen! Ist erst mal der Pegel erreicht, so stören einen gewisse Einfältigkeiten wie Froschwichsen und so fort wenig. Im Gegenteil, der Film lebt dann von diesen Stumpfsinnsmomenten und versprüht auf seine ganz eigene Weise Charme.
Schauspielerische Leistungen sind in „Bierfest“ nicht unbedingt erforderlich gewesen, da es ja um rohe Pointen im Fäkalbereich geht und so wären begabte Akteure einfach zu Kanonenfutter verkommen! Jürgen Prochnow ist da wohl das beste Beispiel für.

Einfallsreich ist der Film allemal. Nette Saufspiele, die bei der nächsten Party eine realistische Umsetzung finden können, wie zum Beispiel Münzenschnicken und Stiefelsaufen, haben zumindest für unbedarfte Gelegenheitstrinker Aufklärungscharakter.

Was bleibt ist ein unterhaltsamer Spaßfilm, der nicht für jeden Zuschauer wohl die cineastische Erfüllung bietet; jedoch jenen maßgeblich gefallen wird, die sich erst mal rotzedicht ins Koma gesoffen haben und mit einen sechszehntel ihrer Hirnfunktionen diesen Film anschauen!


FAZIT:

PLUMP, PLATT, „PLOPP“ und PROST!

7 Punkte

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