Review

Der Begriff Routine beschreibt „Spiders 2“ wohl am Besten, denn Regisseur Sam Firstenberg („American Fighter“, „Delta Force 3“) stand Nu Images Crew zur Verfügung, die auf dem Gebiet von Komponist, über Kameramann durchweg Erfahrung im B-Sektor besaß, so dass all zu viel nicht mehr schief gehen konnte.

Die Fortsetzung orientiert sich nur noch vage am Vorgänger, denn Krabbelviecher gibt es hier ebenfalls zu Hauf. Bevor sie aber die Bühne betreten dürfen und eifrig sabbern, schleimen, brüten oder naschen dürfen, muss sich ein Paar durch einen recht zähen Plot kämpfen, bei dem dann doch deutlich wird, wo die Grenzen solch einer kostengünstigen Produktion liegen. Man muss dabei Firstenberg aber zu Gute halten, dass er das Beste aus seinen eingeschränkten Möglichkeiten macht und die Mängel eben nur in den Details zu finden sind. So ist der Beginn, der Überfall einer Yacht auf hoher See, sowie das Kentern des Liebespärchens Alexandra und Jason ordentlich inszeniert, denn die verschiedenen Tricks von Modellbau bis günstigen CGI-Effekten harmonieren weitestgehend miteinander, auch wenn dabei, in Anbetracht des hellen Wassers und der zu ruhigen See, deutlich wird, dass die Chose in einem Wassertank gedreht worden sein muss.

Nach diesem gelungenem Beginn baut „Spiders 2“ leider erstmal stark ab. Das Paar wird von einem Frachter gerettet, der zufällig einen Arzt an Bord hat und Jason auch fleißig die ersten Spritzen setzt, obwohl jedem halbwegs intelligenten Zuschauer klar sein dürfte, dass so viel Antibiotika keinen sonderlich positiven Effekt auf den menschlichen Biorhythmus haben dürfte. Während Jason, von Paranoia getrieben, schon langsam schwant, dass auf dem Schiff etwas nicht stimmen kann, ist seine Freundin in ihrer Naivität schon an der Grenze zur Lächerlichkeit. Dass das Geschehen nicht völlig kippt, bleibt hier Firstenberg zu verdanken, dem hier wohl ein ausrangierter Frachter zur Verfügung stand, so dass keine billigen Sets errichtet werden mussten und weitestgehend Authenzität vorherrscht.

Was die Schauspieler angeht ist „Spiders 2“ solider B-Movie-Durchschnitt, auch wenn auf Seite der Besatzung Daniel Quinn nie das Gefühl gibt ein Captain zu sein und Richard Moll als durchgeknallter Doktor nur am Ende seinem Wahnsinn verfallen darf.

Das Finale darf dann auch als Highlight gesehen werden, brechen doch die Viecher endlich, in Folge eines beabsichtigten Stromausfalls, aus ihren Käfigen aus. Ihre Anzahl, sowie ihre Ausmaße neigen zur Übertreibung, jedoch sorgen doch genau solche Tatsachen für amüsantes B-Movie-Flair. Die größtenteils im Computer generierten Krabbler sind für einen Film der zweiten Liga gerade zu aufwendig in den Film integriert worden und hinterlassen einen mehr als nur befriedigenden Eindruck. Beachtlich hierbei der gesunde Härtegrad mit dem sie den Crewmitgliedern zu Leibe rücken. Dass der Ekelfaktor dabei nicht zu kurz kommt sollte klar sein, denn befruchtet, geplatzt und geschlüpft wird vorweg schon ganz frei nach dem Klassiker „Alien“. Während Alexandra im Verlauf des Showdowns schon fast „Ripley“ - Qualitäten entwickelt, kommt es dann zum Endkampf mit der Riesenspinne (obwohl an Deck ein noch größeres Exemplar fleucht) und einem Schlussschocker, wobei aber kein Überhänger für eine mögliche Fortsetzung zu finden ist.

Fazit:
Sam Firstenberg erfand den Tierhorror im B-Movie-Bereich nicht neu, inszenierte aber ein ordentliches Stück Film, dass, trotz einiger Logikholpler, nicht vor Dilettantismus trieft und mit ordentlichen Effekten überzeugen kann. Die vorhersehbaren Ziele der Charaktere, wieso ein Durchhänger im mittleren Drittel tragen zwar nicht zum positiven Eindruck, dennoch ist „Spiders 2“ ein ansehbarer, für Genrefans interessanter, Streifen.

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