Ein direkter Nachfahre von Marquis de Sade ist zurück. Dieser hält Ausschau nach einer jungen Amerikanerin, die nach Ägypten gereist ist, um dort ihren in der Archäologie tätigen Vater zu besuchen. Ein Strudel aus unheilvollen Bekanntschaften, Halluzinationen und unschönen Geschehnissen wird dabei in Gang gesetzt...
Spätestens ab den Neunzigern ging es mit der Karriere von Horrorlegende Tobe Hooper merklich bergab, wobei auch solche Direct-To-Video-Schmarren wie dieser bestimmt nicht für den nötigen Refresh gesorgt haben. Wandelt der Regisseur am Anfang noch auf recht launigen "Mark of the Devil"-Pfaden, so entwickelt sich die Story zu einem einzigen unüberschaubaren Kuddelmuddel, in dem das seltsame Kunststück gelingt, verwirrend zu sein und dennoch auf der Stelle zu treten.
Hooper inszenierte durchaus mit Sinn für stilvolle Bilder und Atmosphäre, um am Ende jedoch nichts als einen überlangen Videoclip abzuliefern. Noch dazu hatte der TCM-Vater einen seltsamen Spaß an der damals zeitgemäßen Softerotik wohingegen an "Living Nightmare" so ziemlich alles verloren geht, was einen ernstzunehmenden Horrorstreifen ausmacht.
Dabei ist es auch fraglich, warum die Verpflichtung von Robert Englund nicht für eine bessere Performance genutzt wurde? Obwohl dieser eine tolle Vorstellung hinlegt, hat es nur für eine etwas größere Gastrolle gereicht.
Fazit: Stylisher, wenn auch so ermüdender wie ereignisloser Bilderbogen, bei dem die optische Eleganz die Story bei weitem übertrifft. Der Rest ist de Sade auf absoluter Sparflamme. 3 von 10 Punkten.