Ein Weihnachtsfilm für Kinder. Da ist normalerweise allerhöchstee Schmalzgefahr im Verzug. Was solls, Sohnemann gepackt und mal sehen ...
Zunächst einmal sei da erwähnt, das es sich um einen Zeichentrickfilm handelt. Kein neuartiges Animationsgedöns, gute alte Handarbeit. Auch wenn wohl am Computer nachcoloriert wurde, sieht man immer noch den "Zeichentrick" und das ist auch gut so.
Schon bei den ersten Bildern, die über die Leinwand flimmern, wird mir wieder bewusst wie kalt doch die aktuellen Animationsfilme von den Bildern her wirken. Perfekt ja, aber halt ohne Herz. Genau dieses Herz bzw. dessen Blut spürt man in diesem Film. Und das nicht nur bei den Bildern ...
Zur Geschichte: Findus wünscht sich nichts mehr, als das doch der Weihnachtsmann diese Jahr bei Ihm und seinem "alten Mann" vorbeischaut. Trotz fehlendem eigenen Glauben an die rote Institution, verspricht ihm Pettersson dies. Damit fängt der Stress für Ihn an, denn neben der Organisation eines Weihnachtsmannauftritts, halst ihm der mürrische Nachbar Gustafsson auch noch eine eigentlich nicht zu bewältigende Schnitzarbeit für den örtlichen Weihnachtsbasar auf.
Während Peterssons Verzweiflung wächst, erlebt Findus in steter Vorfreude mal wieder diverse Abenteuer. Er trifft einen sensationell abgedrehten Briefträger, lernt "würstisch" und findet nebenher noch die Lagerstatt aller Dinge, die Pettersson je verloren hat. Aber wird Pettersson in der Zwischenzeit Findus' größten Wunsch erfüllen können ...?
Ja, ich bin ein Zeichentrickfilmfan, aber selbst Nicht-Zeichentrickfans werden sich der Geschichte und der aberwitzigen Bildkompositionen kaum entziehen können. Selbst die kleinste "Nebenrolle" macht hier so viel Freude das man jeden Charakter einfach nur in die Arme schliessen und knuddeln möchte. Die liebevollen Deteils nahezu jeder Szene, meisselt einem ein Dauergrinsen ins Antlitz. Vermutlich hab ich lange nicht mehr so debil ausgesehen, aber was solls, Sohnemann sitzt auf meinem Schoss und kann es nicht sehen. Vermutlich sieht er auch nicht "besser" aus :-)
Wie hier nicht nur nebenbei, nein, sogar ganz vordergründig, mit dem Thema "Gibt es den Weihnachtsmann" umgegangen wird ist einfach toll. Es gibt den Verweigerer (Gustafsson) , den Zweifler (Pettersson) und den Gläubigen (Findus). Jeder findet hier seine eigene Einstellung zu dem Thema wieder. Keiner wird hier mit einer "Allwahrheit plus Zuckerguss" bombardiert. Und doch schafft es das Drehbuch, das man am Ende fast wieder glaubt ... oder zumindest glauben möchte.
Wenn dann zum Ende selbst Gustafsson sein Herz öffnet, Findus sein Geschenk an Petersson überreicht und mit dem Waihnachtsbasar ausgeblendet wird, hat selbst Papa ein Tränchen im Auge und schämt sich dieser keineswegs.
Das Licht geht an, Papa ist wieder trockengelegt und erblickt Sohnemanns glückliches Gesicht. Wir haben definitiv den richtigen Film gewählt!
Weihnachtsfilme können also doch zu Herzen gehen ohne im Schmalz zu ertrinken.
Eltern, geht mit Euren Kindern in diesen Film, er hat es verdient !!!