Wenig feingeistiger und auch sehr simpel gestrickter Horrorfilm, der nach dem gleichen Muster wie die 80er Jahre Slasher [ FREITAG DER 13TE , BRENNENDE RACHE ] oder auch die heutigen, daran angelehnten TEXAS CHAINSAW MASSACRE und WRONG TURN vorgeht, deren Qualität in Sachen Thrill und Spannungsaufbau nicht erreicht wird, ansonsten aber durchaus ganz unwohl herüber kommt.
Dies liegt vor allem den dem geistig minderbemittelten Sohn des eigentlichen leprakranken Schlächters, der wie weiland Leatherface mit einer Kettensäge über die Insel flitzt, auf der sich neben einem halben Dutzend Teenies auch vier Schmuggler [ u.a. Anthony Wong und Samuel Leung ] befinden.
Während die Jugendlichen überraschenderweise gar kein Sex im Kopf haben, enttäuschen sie das andere genrebedingte Kriterium der Doofheit nicht und verstecken gleich nach ihrer Ankunft auf der Insel die Handy’s, um bei ihrem dreitägigem Ausflug „ja nicht gestört zu werden“; die Kommunikationsmöglichkeiten der Schmuggler wird unter ähnlich fadenscheinigen Ausflüchten zunichte gemacht.
Als 2 von ihnen beim Urinieren im Wald auf einen offensichtlich behinderten Jüngling treffen, können sie von dem zwar relativ leicht abhauen – nicht ohne ihn vorher aus Versehen noch in Brand zu setzen - , aber Papa ist schon unterwegs und krallt sich einem nach dem anderen. Erst am Ende versuchen es die wenigen Übriggebliebenen mit Gegenwehr, haben etwas dabei aber nicht beachtet.
Kurz vor Ende gibt es also noch einen kurzen, glorreich inszenierten Aha – Effekt, auch der einzige in der ansonsten geradlinig einfallslosen Geschichte, der ganz billig ausgelutschte Clou „etwas hat überlebt“ am Schluss folgt natürlich auch. Der Spannungslevel ist trotzdem relativ human gehalten, die kurze Laufzeit 80min langt aber auch, auf dieser beschränkten Location und unter den Voraussetzungen sollten schon einige Einfälle vorhanden sein, das ist eigentlich nicht gegeben. Ein paar wenige Ideen von Autor und Regisseur Bowie Lau [ KILLERS FROM BEIJING, RESORT MASSACRE, TO SEDUCE AN ENEMY ] wie z.b. das Nutzen des Nachtsichteffektes der mitgebrachten Digitalkamera werden kurz eingebunden, danach geht das Geschreie und Gerenne wieder los; der Score von Tommy Wai passt sich dem Lärm im Übrigen mehr als an.
Die anscheinend extra für den Film entwickelte Ballade wird 1x geschickt bei einer missglückten Rettungsaktion eingesetzt, ansonsten aber viel zu oft angespielt, dafür ist sie beileibe nicht gut genug.
Zu den Schauspielern braucht man jetzt nicht viel zu sagen, Zugpferd Anthony Wong bekommt anfangs einige makabere Szenen und Sätze ab, verschwindet aber auch nach der Hälfte. Das hätten die Jugendlichen vielleicht auch lieber tun sollen, die Insel ist nämlich scheinbar nur gut 400m vom Festland entfernt.