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Kritik zur r-rated US-Kinofassung von Jason X

Bevor ich erst einmal loslege, will ich betonen, dass ich nur die US-Kinofassung kenne, die ja auch als Videothekenfassung JK-geprüft erschienen ist. Wenn ich die X-rated-Version mal sehen sollte, werde ich meinen Eintrag entsprechend verändern.
Lustig fand ich auch: In meinem favorisierten Media-Laden, der eigentlich nur begrenzt achtzehner-Fassungen vertreibt, war ich nicht übel überrascht, ein ganzes Regal von Jason X neben den anderen Big Budget-Neuerscheinungen zu sehen- und zwar die JK-Fassungen. Offensichtlich hatte man diese Prüfung nicht als "Ab 18" erkannt. Gleich am nächsten Tag waren alle DVDs wieder aus dem Regal verschwunden. So, jetzt aber:

Wie Ihr an meiner Punktegabe erkennen konntet, hatte ich nur zweifelhaften Spass an dieser Verleihkasette. Alle haben im Vorfeld gejubelt, dass die Kinofassung ungekürzt kommen soll, weil die ja so geil sein soll, etc. Ich hatte wirklich etwas drastisches erwartet, etwas, das die Katastrophen der letzten Jahre im Bereich Horror wettmachen sollte. Der flashige Anfang- nett. In der ersten Szene David Cronenberg, der immer wieder in solchen Filmen auftaucht, die alle zusammen nicht soviel Energie haben wie eine Einstellung von ihm selbst. Doch was darf er sagen: Babbel-babbel-ich-bin-fies. Na toll, gut dass er gleich draufgeht, muss man die Drehbuchschande nicht länger miterleben. Diese oft gelobte Anfangssequenz - da werden gleich ein Haufen Soldaten gekillt, Mann! - ist ziemlich unblutig und viel zu schlecht geschnitten. Man weiss gar nicht, wer jetzt von wem angegriffen wird. Jason ist ständig zu sehen und wirkt dem entsprechend so beängstigend wie ein nasser Sack. Natürlich ist wie schon tausend mal zuvor die Heldin eine junge Lady mit wenig Sex aber umso mehr Moral im Sinn. Ab in die Zukunft, mittels "Demolition Man"-Taktik. Nur dass man sich da Gedanken darüber gemacht hat, wie die Zukunftswelt aussehen könnte, dem entgeht man hier, indem man alles auf ein Computer-Erstelltes Raumschiff a la DeepSpaceNine schickt. Überhaupt scheint das teuerste an dem Film die Werbekampagne gewesen zu sein. Dann wird drauflos gemetzelt- einzig nennenswerter Effekt gleich zum Beginn: Gesicht in flüssigen Stickstoff(der tümpelt nämlich auf so einem Raumschiff im nächstbesten Waschbecken herum) Gesicht auf den Tisch, kein Gesicht mehr da. Nun ja, wenn man das im bereits erwähnten DemolitionMan in den dritten Programmen zu sehen bekommt, wäre es albern gewesen, das aus einer ab 18 Version raus zu schneiden. Die anderen Morde sind weitgehend standart: erstechen, aufspießen, ab und an Jemanden aufschlitzen. Nur so blutig wie in den Alten Filmen wirds nicht. Einzig die Masse an Tötungen ist grösser. Besser wirds dadurch nicht. In keinem Moment kommt auch nur ein Quentchen Spannung auf!
Das einzige was auffällt sind die unzähligen dümmlichen Drehbuch-Ausrutscher: idiotische Sprüche, kein Inhalt(gut, den würde ich in einem Friday nicht erwarten) und eben kein Gespür für geschickte Szenerien. Den ganzen Film wird von einem Raum zum nächsten gestolpert, wobei immer weniger Leute dort ankommen. Und Ende.
Das schlimmste allerdings ist das neue Outfit. Welchen Kindskopf hat man denn da rangelassen. An Lächerlichkeit ist der Metallmann nicht zu überbieten.
Die letzten zehn Minuten sind ein einziger Witz, nur eben nicht zum Lachen. Mir tut es ehrlich weh, wie in den letzten Jahren ein Horror-Mythos nach dem nächsten durch den Versuch, den aktuellen Filmstil zu kopieren, vernichtet wird. Zuerst Michael M., dann Hellseeker, jetzt auch noch Jason...ich bin gespannt, wann Leatherface in seiner Komödie neben jemandem wei Gilbert Godfried auftaucht und mit dessen Haut rumlaufen muss.

Fazit: Viel zu harmlos, belanglos, spannungsfrei und mit akuter Ideen-Schwindsucht.
Härtegrad: 4 von 10
Gesamteindruck: 3 von 10

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