Review

Der in der Zukunft, auf einem Raumschiff, mit dem neuen Über-Jason und dem Cronenberg-Cameo.
26 Personen werden sterben.
 

Jason im Weltall, das klingt so bescheuert, das kann nur gut werden. Und das wurde es dann auch.
Ein aufgekratztes Spektakel, das sich und die Serie dermaßen auf die Schippe nimmt, dass man wirklich grübeln muss, woher es nebenbei noch Spannung bezieht. Denn dies gelingt ihm wundersamerweise obendrein auch, wenngleich damit natürlich keine fingernägelkauende ab-hinters-Kissen-Spannung gemeint ist, sondern eher ein leichter Schauer, weil unser Protagonist nach kryonischer Lagerung und anschließendem Auftauen mittlerweile wirklich unappetitlich ausschaut. Gegengewicht müssen da selbstverständlich die trainierten Körper seiner Opfer bilden, die den Maskenmann in einer grandios selbstironischen Szene mit ihrem Feierabendvergnügen aus dem Dornröschenschlaf reißen. 

Denn es sind diesmal keine partywütigen Teenies, sondern Studenten auf einem Raumschiff in hochwissenschaftlicher Mission, die Jason vor die Machete kommen. Zu ihrem Schutz befindet sich neben der regulären Crew außerdem eine Truppe Space-Marines an Bord, die dafür sorgt, dass Voorhees Jr. hier neue Bodycount-Rekorde aufstellen und kreativ wie nie herummetzeln darf. Und als es ihn dann doch noch selbst erwischt, sorgt die Nanotechnologie des Jahres 2455 dafür, dass er als Terminator-Schwippschwager „Über-Jason“ (prust) noch eine Ehrenrunde drehen darf. 

Inszenatorisch hat das alles zwar sehr viel mit Fernsehserien wie „Andromeda“, aus der man sich auch gleich mal zwei Darstellerinnen lieh, gemein, und wirkt mit seiner Hochglanzoptik und dem nunmehr vollständigen Verlust der subjektiven Täterkamera wie ein Abgesang auf die Qualitäten der Serie, aber es scheint eben auch durchweg dahingehend konzipiert zu sein und dürfte auch bestens für Zuschauer funktionieren, die noch keinen einzigen Teil der Reihe gesehen haben. Mit den Mitteln der Vergangenheit ist im Kontext von „Freitag der 13.“ jedenfalls kein Staat mehr zu machen, und die Geschichte hat auch zu viele Anbauten hinter sich, als dass dem Film hier groß die Wahl bliebe, der mit seiner Science-Fiction-Prämisse sowieso von Beginn an sein Heil in der Flucht nach vorn gesucht hat. Amüsieren wir uns also über Dialoge wie den über Jasons Verwahrung durch die Autoritäten, die etwas Wertvolles wie ihn einfach nicht ruhen lassen können, weil letztlich nur Geld zähle, lachen wir lauthals über die Holodeck-Nummer, und vergessen wir bitteschön, wie düster dies alles einst als brachial-infantile Hitchcock-Variation seinen Anfang nahm.
Aus dem Zitat ist das Zitat des Zitats geworden, der zu überraschende Zuschauer wurde zum Mitwissenden gemacht, und Serien wie „Saw“ haben in dieser Hinsicht das Erbe der „Freitag“-Reihe angetreten. 
 
Sei es drum, die Geschichte des Jason Voorhees hätte mit diesem Kapitel jedenfalls ein befriedigendes Ende finden können – „Jason X“ ist laut, schnell und campy, vollends dem Exploitationcharakter der Reihe verpflichtet und der Beweis, dass Horrorserien nicht zwangsläufig scheitern müssen, wenn sie ins Weltall aufbrechen. Schreibt euch das mal hinter die Ohren, ihr Cenobiten und Leprechaune!

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