Review

Achtung: Dieses Review enthält Handlungsspoiler...

Der Machetenschwinger ist wieder da, und meuchelt diesmal in ferner Zukunft auf einem Raumschiff...
Als ich mitgekriegt habe, dass der 10te Teil der „Freitag der 13te“- Reihe im Weltall spielen sollte, bekam ich es doch glatt mit der Angst zu tun. Ich musste doch sofort an den vermasselten 4ten Teil der „Hellraiser“- Serie denken...
Demnach bin ich auch mit gemischten Gefühlen an den Film gegangen. Aber sofort nach den ersten zehn Minuten war so ziemlich jeglicher Zweifel wie weggeblasen, denn „Jason X“ ist eine wirklich gelungene Wiederbelebung des unverwüstlichen Jason Voorhees.
Regisseur James Isaac hat die Tatsache, dass Jason ja eigentlich in „Jason goes to Hell“ zur Hölle gefahren ist, einfach ignoriert. Er fängt ohne große Erklärungen an, in dem er gleich in der ersten Einstellung Jason in Gefangenschaft zeigt. Das diese nicht lange anhält, dürfte wohl so ziemlich jedem klar sein. Jason metzelt sich seinen weg frei, wird aber von der äußerst attraktiven Hauptdarstellerin in einer Kältekammer eingefroren. Aber Jason wäre nicht Jason, wenn er die hinterhältige Tussi nicht gleich mit ins eisige Grab nehmen würde.
Nach dieser Einleitung merkt man sofort, dass die Frischzellenkur Jason sichtlich gut getan hat, und das jede Angst vor einem Versagen des weiteren Films unberechtigt ist.
Der weitere Verlauf des Films spielt dann im Jahre 2455. Jason und seine unfreiwillige „Zellengenossin“ werden von einem Forschungsteam entdeckt und kurzer Hand mit in dessen Raumschiff gebracht. Da die beiden gut konserviert wurden belebt man zunächst die Amazone, die es mit Jason am Anfang aufgenommen hat. Das unser Metzgermeister keine Hilfe bei seiner Regeneration braucht versteht sich von selbst, und so macht Jason dann munter Jagd auf die Besatzung des Raumschiffes...
Was jetzt folgt ist eine Schnetzelorgie allererster Güte, die mit einem erfreulich hohem Bodycount und einigen netten Effekten glänzt. Einfallsreichtum bei den Morden gibt’s auch, von eingefrorenen Köpfen, die auf einem Tisch zerschmettert werden, bis zu einer Leiche, die sich selbst auf einem gigantischen Bohrkopf „schraubt“ wird einiges geboten.
Erstaunlich ist bei diesem Film, dass sich die Spezialeffekte wirklich sehen lassen können. Besonders die Computeranimationen können begeistern, was dem ganzen aber auch etwas die „Freitag der 13te“ Atmosphäre nimmt, denn man ist ja von dieser Serie nicht Effekte solchen Kalibers gewohnt.
Das letzte Bisschen der noch übrig gebliebenen „Freitag- Atmosphäre“ wird jedoch mit dem Zeitpunkt gekillt, an dem der, uns so ans Herz gewachsene, Hockeymasken- Mann zum ersten mal als „Upgrade- Jason“ auftaucht... !! Ab diesem Zeitpunkt hat der Film leider jeglichen Bezug zu seinen Vorgängern verloren. Diese Tatsache ist wohl so ziemlich der einzige wirkliche Kritikpunkt. Jason wirkt hier nicht mehr wie Jason, sondern eher wie ein Bösewicht aus einer „Power-Rangers“ Folge.
Ich hätte „Jason X“ garantiert die volle Punktzahl gegeben, hätte man den „normalen“ Jason bis zum Ende beibehalten, denn bis zu dem Zeitpunkt wo „Normalo-Jason“ von der Androidentussi zerballert wird, ist der Film wirklich erste Sahne.
Besonders erwähnen möchte ich noch, dass Kultregisseur David Cronenberg einen sehr kurzen, aber coolen Auftritt am Anfang des Films hat.
Alles in allem ist „Jason X“ eine gelungene Rückkehr des Kult- Killers und dürfte, auch wenn das Ende mit „Terminator-Jason“ etwas albern wirkt, so ziemlich jeden Fan der Serie begeistern.

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