Jason Vorhees (Kane Hodder) ist zurück. Zum bereits 10. Mal. Was soll es da noch Neues geben? Nach den enttäuschenden Vorgängern kam man auf die Idee, das Konzept ein bisschen abzuändern und Jason in’s All zu schicken. Geändert hat sich dadurch aber eigentlich nichts.
Jason ist immer noch die unzerstörbare Tötungsmaschine, die ohne Motiv massig Menschen niedermetzelt. Ein sehr einfaches Filmkonzept, das irgendwann ausgelutscht sein muss. Über 200 Menschen hat Jason in seiner Karriere getötet, in diesem Film, der 2001 erschien, konnten wir den höchsten Bodycount bewundern. Weit über 20 Unschuldige dürfen das Zeitliche segnen. Und das auf äußerst attraktive Weise. Hier hat man an manchen Stellen durchaus Kreativität bewiesen. Meine Lieblingsstelle ist die mit dem Flüssigstickstoff und dem blonden Stück. Durch seine Tötungskreativität und das All gewinnt der Film am Ende doch Legitimität, denn das Umfeld ist unerträglich alt: Die üblichen an Dummheit kaum zu übertreffenden jungen, attraktiven Menschen, das Allwissen des Jason, das unaufhörliche Katz-und-Maus-Spiel.
Trotz der Massen an Menschen, die er umgelegt hat, bringt man eine sichere Verwahrung des mongoloiden Monsters nicht zu Stande. Bei seinem Ausreißversuch wird er immerhin eingefroren, zusammen mit seiner Widersacherin Rowan (Lexa Doig). Da zeigt sich dann der erste eminente Logikfehler, der in mir für den restlichen Film Unbehagen auslöste. Um die Idee mit dem Weltraum umsetzen zu können, lässt man einfach mal so fast 500 Jahre verstreichen, in denen sich natürlich keine Sau für den Verbleib der beiden Eingefrorenen interessiert. Schwupps, schon kann man eine Raumtruppe antraben lassen, die die beiden in’s Weltall führt. Dieses Konzept wurde übrigens beispielsweise schon vorher von den Critters oder von Hellraiser angewandt. Im Weltraum angekommen, geht man unvorsichtig mit ihm um und Jason erwacht wieder zum Leben. Sein einziges Ziel: Alle im Umkreis von 100 Metern zur Strecke bringen. Statt sofort den Kampfroboter Kay-em 14 einzusetzen, schickt man menschliches Fleisch, dass trotz seiner Ausbildung so saudumm ist, dass Jason sie ohne Probleme niedermetzeln kann. Dabei scheint er sich auf dem riesigen Raumschiff sogar besser auszukennen als seine Widersacher. So geht die Jagd weiter, bis wir sogar noch einen „Über-Jason“ zu Gesicht bekommen, der noch unbesiegbarer ist, als er schon vorher war.
Kane Hodder hat wirklich Glück. Er verdient ein Mördergeld und muss nichts Anderes dafür machen, als seinen Kopf in Opferrichtung zu wenden und ab und zu die Machete zu schwingen. Hinter der Maske verbirgt sich bestimmt ein Dauerlächeln über diese Tatsache. Seine Jason-Passion geht so weit, dass er sich tatsächlich hinter seine Unterlippe das Wort „Kill“ hat tätowieren lassen. Er ist der einzige, der Jason mehrmals verkörpert hat. Die anderen Schauspieler machen ihre Sache ganz gut, immer mit einer Prise Humor versehen, die zum Film passt.
Spannend ist der Film zweifellos, von Anfang bis Ende. Vielleicht hat man es am Schluss ein bisschen zu sehr ausgereizt, aber es hält sich auf einem erträglichen Niveau.
Fazit: Der 10.Teil der „Freitag der 13.“-Reihe ist gut gelungen. Der höchste Bodycount mit vielen kreativen Morden, akzeptable Schauspieler, ein Jason in Hochform und die „neue“ Umgebung im Weltall verbinden sich zu einem Film, der für die kurzfristige Unterhaltung von Horrorfans sehr gut geeignet ist. Ein Meilenstein ist der Film jedoch nicht. Im Endeffekt hat man die gleiche Obstschale wie immer gezeichnet- nur auf einen anderen Hintergrund...7 Punkte. Euer
Don