Review

Jason Vorhees lost in Space

Daran muß sich der eingefleischte Fan erstmal gewöhnen: Der Schauplatz Crystal Lake weicht einer „Alien“-artigen Raumschiffkulisse. Etwas ist aber gleich geblieben: Jason macht nach wie vor alles nieder, was zwei Beine hat und kommt auch hier wieder auf einen enormen Bodycount.

Durch ein technisches Missgeschick werden Jason und Projektleiterin Rowan in einer Kältekammer eingefroren. Ein paar Jahrhunderte später, im Jahre 2455, werden sie von intergalaktischen Studenten entdeckt. Man nimmt die beiden Eiswesen mit an Bord ihres Raumschiffes. Während Rowan wieder aufgetaut und mit Leben versehen werden kann, regeneriert Jason von selbst und so kann er sich quer durch die Crew morden…

Und nichts anderes will der Jason-Fan sehen. Macht durchaus Laune, wenn einer Ärztin das Gesicht in flüssigen Stickstoff getaucht und anschließend auf der Tischplatte zerdeppert wird. Zuweilen geht der unkaputtbare Jason bei seinen Missetaten einfallsreich vor und der Splatterfreund kann sich die Hände oder etwas anderes reiben.

Dazwischen haben alle nur Poppen im Kopf, ob nun die Studentin die S/M-Gelüste ihres Profs befriedigt oder der erfinderische Heini seine Androidin anhimmelt. Letztere bringt immerhin eine recht coole Sequenz: Auf Latexheldin umprogrammiert und mit Mega-Bazookas ausgestattet, zerfetzt sie Jason zunächst. Er kehrt allerdings nach einer Modifizierung als terminatorähnlicher Nemesis zurück, was aufgrund der Kostümierung eher lächerlich als bedrohlich wirkt.

Lächerlich ist auch der Versuch, etwas Humor mit einzubeziehen, denn der zündet eigentlich nur bei der Szene in der virtuell erzeugten Landschaft vom Crystal Lake, als Jason zwei Nymphen in Schlafsäcken gegeneinander ausspielt.
Na gut, die Szene mit dem Trottel, der seinen Arm verliert und ihn anschließend mit moderner Technik wieder angesetzt bekommt, ist auch drollig.

Atmosphärisch ist das nicht ganz so mein Fall, diese leicht klaustrophobische, kalte Raumschiffkulisse. Die simpel gestalteten Sets sind einfallslos und auch die Computereffekte sind als solche deutlich zu erkennen.
Die weitgehend unbekannten Darsteller können mit ihren klischeebeladenen Rollen nicht viel ausrichten, immerhin sind, genrebedingt, ein, zwei hübsche Damen mit an Bord.
Als Opfer für Jason muß sich auch nicht gleich ein Jack Nicholson zu Verfügung stellen, somit erfüllt jeder seine Aufgabe ohne zu beeindrucken.

Immerhin haben sich die Macher mit dem Schauplatzwechsel etwas einfallen lassen, auch wenn mir der Wald-See-und Wiesen-Klassiker mehr liegt.
Das Tempo ist ordentlich und Jason macht nichts anderes als zuvor, die drastischen Eliminierungen wissen zu gefallen - was braucht man mehr, um zumindest zufrieden zu sein…
6 von 10 Punkten

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