Doku über die erste Phase amerikanischen Hardcores, für die man sich eines angenehmen Stils in Form von unkommentierten Ausschnitten alter Aufnahmen und Interviews mit den Original-Protagonisten bediente, statt einen Kommentar und somit eine eigene Meinung drüberzulegen oder irgendwelche Soziologen oder Ähnliches zu Wort kommen zu lassen, die das Ganze zu interpretieren oder zu bewerten versuchen. So gilt auch bei dieser Doku, dass der Zuschauer, insbesondere der HC-Kenner, sicherlich nicht jede Aussage teilen wird, es aber auch gar nicht muss oder soll und somit angeregt wird, sich seine eigenen Gedanken zu machen und seine eigenen Schlüsse zu ziehen.
Es wird versucht, die verschiedenen HC-Szenen der US-Ballungszentren vorzustellen und jeweils ein paar der damals Aktiven zu Wort kommen zu lassen. Allerdings ist "American Hardcore" für dieses Vorhaben streng genommen viel zu kurz. So wird fast alles nur sehr kurz angerissen, ist dabei aber sehr Bad-Brains/Black-Flag-lastig. Auch äußere gesellschaftliche, politische Umstände finden nur rudimentär Erwähnung. Für einen groben Überblick und zum "Anfixen" aber bestimmt gut geeignet.
Das Resümee am Schluss ("Es ist vorbei!!!") teile ich aber in keiner Weise, das könnte Sony so passen... Speziell dadurch hinterlässt die Doku einen faden Beigeschmack. Nur, weil einige gealterte Punks keinen Sinn mehr im Hardcore sehen bzw. ihre lokale Szene mit zu Grabe getragen haben, bedeutet das noch lange nicht, dass die gesamte Bewegung/Subkultur/Whatever ihre Existenzberechtigung verloren hätte.