Review

Wir schreiben das Jahr 1985. Fünf Kinder finden in einem Erdloch im Wald eine verletzte Frau im Weihnachtsmannkostüm. Zuerst wollen Sie die Dame retten, doch als sie erfahren, das es sich hierbei um eine gesuchte Diebin handelt, die gerade zwei Millionen Peseten erbeutet haben soll, beginnen Sie diese zu erpressen und fordern das Geld. Erst dann wollen sie ihr aus dem Loch helfen. Doch selbst als diese einwilligt, stellt sich immer noch die Frage, was tun, wenn sie erstmal aus dem Loch entwichen ist? Also beschließen die fünf sie erstmal noch eine Weile dort unten schmoren zu lassen. Als nach kurzer Zeit zwei der Kinder das schlechte Gewissen plagt, und sie ihr dann doch helfen wollen, hat die Dame das Zeitliche gesegnet. Als die Knirpse am nächsten Tag den Dorfpolizisten mit in den Wald schleppen, um auch noch die Belohnung für die Ergreifung der Bankräuberin einzustreichen (gilt auch im Todesfall), ist diese plötzlich verschwunden. Hängt das etwa mit dem Zombieritual zusammen, das zwei der Kids zum Spaß durchführten, nachdem sie einen Horrorfilm gesehen hatten, und ist die Tote wirklich wieder auferstanden?

„Christmas Tale" ist der mittlerweile fünfte Teil einer spanischen Serie, die ähnlich gelagert ist wie die „Masters of Horror"-Reihe aus den USA, nur verpflichtete man hierfür eben bekannte Regisseure aus dem Land der Paella und der Kastagnetten.

Das Beste an dieser Folge sind eigentlich die vielen Anspielungen auf die damalige Zeit. Insbesondere der kleine „Karate Kid Fan" sorgt öfters mal wieder für einen Lacher. Insgesamt jedoch ist das hier ein relativ harmloses Filmchen. Da ist der Vorspann der Reihe wesentlich gruseliger aufgezogen.

Die Wendungen sind einigermaßen vorhersehbar und die Kinder (mit Ausnahme von Moni) auch nicht unbedingt Symphatieträger, sondern ganz schön geldgierige Wichte. Von daher geschieht es ihnen ganz recht, dass sie es mit der Angst zu tun bekommen, als sie das leere Loch vorfinden.

Regisseur Plaza, der nach dem Geheimtipp „Second Name", auch noch den kürzlich erschienenen (und durchaus unterhaltsamen) „Romasanta" inszenierte, macht zwar keine großen Fehler, doch so richtig fesseln kann seine Story um die fünf Racker auch nicht. Das Finale ist zwar durchaus sehenswert und spannend inszeniert, weil hierfür eine interessante Location gewählt wurde, doch zwischendurch schleicht sich einiges an Leerlauf in seine Geschichte ein.

An die beiden Höhepunkte der Reihe, „Babys Room" und „Hells Resident", reicht dieser Streifen bei weitem nicht heran, trotzdem weiß er immerhin ganz passabel zu unterhalten.

Dass man danach nicht mehr einschlafen kann, wie es im Vorspann groß propagiert wird, wage ich jedoch stark zu bezweifeln. Da kenne ich höchstens EINEN, der sich von so etwas erschrecken lässt, und der weiß mit Sicherheit beim Lesen dieser Rezension auch, dass er gemeint ist. :o)

Insgesamt ganz nett und nicht schlecht, aber auch kein Reißer, für Sammler gehört er aber selbstverständlich mit in die Reihe der spanischen Horror Anthology.

5,5

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