Tarantinos magnus opum. Der hat es hier geschafft, völlig banales Geschwafel und Langweile nicht nur salonfähig zu machen, sondern zur Kunstform zu erklären. Und warum hasst man ihn nicht dafür, sondern wirft sich ihm unterwürfig vor die Füsse? Warum funktioniert das? Nun, da wäre zum einen die Musik. Quentin ist ein wahrer Meister, wenn es darum geht, ein Stück Zelluloid mit dem passenden Soundtrack zu unterlegen - das macht ihm so leicht einfach keiner nach. Das passt einfach alles.
Dann wären da natürlich die Schauspieler. Tarantino hat so ziemlich die Créme de la Créme in seinem Streifen vereint - das fängt beim bad motherfucker Jackson an, geht rüber zum abgehalfterten Travolta, zum leicht verknitterten Willis und natürlich zu Frau Thurman, die einfach nur Klasse hat (dafür aber absolut hässliche Zehen. Rhames spielt nicht den Gangsterboss, Roth spielt nicht den kleinen Möchtegern-Gangster, Keitel nicht den schnelldenkenen "Problemlöser" - sie leben diese Rollen. Und das mit Bravour.
Und dann ist da natürlich noch die Kleiningkeit, daß Tarantino eine knisternde Stimmung aufbaut und diese kontinuirlich steigert, bis sie sich in einem explosivem Knall entlädt. Wuchtig. Dreckig. Einfach gut.
Schade nur, daß Tarantino, der hier fleissig mit Kameraeinstellungen, Blickwinkeln und der Beleuchtung spielt, nie wieder an diese Klasse rankam, nie wieder etwas bahnbrechendes geschaffen hat.
Er hat offenbar leider bereits damals alles erzählt, was er zu erzählen hat.