Review

Julie und Curt, ein eher ungleiches Paar, sie Punkbraut und er möchtegernrebellischer Sohn eines Reichen sind das Paar. Eines Tages brechen sie in ein geheimes Versuchslabor von Curts Vater ein, um darin rumzuschnüffel. Als sie erkennen, dass sein Vater versucht mit Hilfe eines Gases Tote ins Leben zurückzuholen sind sie schockiert. Doch als Julie bei einem Motorradunfall stirbt, sieht Curt nur eine einzige Lösung. Er reanimiert die Leiche, doch Julie ist nicht mehr die Selbe.

Wenn Liebe den Tod überwindet.

Was mit Return of the living dead 1 & 2 als parodistische Antwort aufs Zombiegenre begann endet mit dem dritten Teil in diesem Zombie- Frankenstein - Liebesfilm Verschnitt. Und ich muss vorneweg eins sagen: Dieser dritte Teil, der die Ähnlichkeiten nur durch das Gas Trioxin und dem Name hat, ist der bislang beste Teil dieser Serie. Das mag wohl in meinen Augen wohl daran liegen, dass man hier nicht versucht ein Genre in die Suppe zu ziehen, sondern eher versucht auf ernsterem Wege einen Zombiefilm zu kreieren, der nicht bloss auf das aus ist, was man grundlegend erwartet, sondern das Genre zu revolutionieren.

Denn wer kennt das Schema nicht, die Story, einen geliebten Toten ins Leben zurückzurufen, weil man noch so sehr an ihm hängt. Das gab es in der Filmgeschichte noch nicht allzu oft, lediglich die Re- Animatorserie und vordergründig sogar Bride of Re-Animator machte es vor, obwohl auch der schon seine Inspiration aus Bride of Frankenstein nahm. Aber eins unterscheidet Return of the living dead 3 von eben genannten.

Der Goregehalt dürfte zwar mit Bride of Re-.... auf einer Wellenlänge liegen, aber inszenatorisch sind das Welten. Vom Grundtenor der Geschichte und seiner Umsetzung ohnehin, denn Rotld 3 baut sich auf wie ein Road Trip in die Hölle. Denn nach der Mutation von Julie zum besessen Zombie, der zwar reden und denken kann, ist tragischer denn je. Der Konflikt der beiden ist schon, für einen Horrorfilm sicherlich, absolut herzerweichend dargestellt, denn Curt versucht mit allen Mitteln Julie in ihren Fressangewohnheiten zu zügeln, denn natürlich entwickelt sich ihr Gehirn aufs Gehirn aus, keine Frage. Aber diese Trostlosigkeit, dieses besessene Verhalten, dass selbst Julie ungewollt niederstreckt, katapultiert die Beiden in immer extremere Konflikte, vorallem weil Julie sich immer wieder versucht dagegen zu wehren. Das klappt nicht immer, aber dass ist auch gut so, denn sonst wären die absolut abartigen und guten Splattereffekte eher Mangelware.

Und damit weiss Rotld 3 wieder zu überzeugen und zu begeistern. Aber heisser als jeder Goreeeffekt ist natürlich die Wandlung von Julie, die als Darstellerin einfach nur heiss aussieht. Kein Witz, aber damit bekommt der Film eh schon einen superdicken Bonus, das alles passt eh blendend zu dem minimalistischen leicht aufbruchähnlichen Charme der 90er mit seiner pseudorebellischen Rockerattitüde.

Die Kulissen sind indes eher spärlich, das Versuchslabor eher zwangsläufig Mittel zum Zweck errichtet, aber weiss dennoch seine Funktion zu erfüllen. Die Zombies sind bissig, die Masken gelungen, wenn nicht sogar abartig grossartig, nur einzig Julie hat insofern noch menschliche Eigenschaften und kann sich wenigstens ansatzweise kontrollieren, auch wenn sie immer mehr zum Tier wird. Diese Wandlung und vorallem ihre Schmerzen mildert sie durch gewissen Körperschmuck wie Glasscherben, Sicheln, Nieten, Nägel und diverse andere spitze und tötliche Untensilien, die sie an ihrem Körper anbringt.

Das ist nicht nur irgendwie leicht sick, sondern fasziniert auch noch den Zuschauer, nicht nur dass sie jetzt nen super Panzer hat, sondern auch noch rattenscharf aussieht. Wers nicht glauben mag, soll den Film halt schauen, zumindest endet das Ganze dann in einem herrlich blutigen Massaker in einer Kanalisation. So siffig war ein Ende noch nie. Blut vermengt sich mit Kanalwasser. Ein herrlich morbides Bild, ein Zombie als beschmückte Rocker und Powerbraut und Kämpfe bis die Köpfe und Eingeweide rollen. Herrlich.

Fazit:
Rotld 3 ist anders, aber vorallem tragisch, blutig, reizend und inszenatorisch absolut unterhaltend. Selten war Zombiekino so vielfältig, so charmant und bildhübsch. Aber vorallem: Gore en masse, das weckt jedes Splatterherz, und womöglich noch die Tränendrüse am Ende...

Bis das der Tod uns scheidet..., gemeinsam.

87%

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