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Vielerorts gilt „Return of the Living Dead 3“ ja als der beste Film der Reihe, doch mir persönlich haben die Vorgänger mehr zugesagt.
Natürlich ist das Militär nach den Geschehnissen von Teil eins und zwei nur geringfügig schlauer geworden und die Fässer mit den Zombies und dem Zombiegasen nicht entsorgt. Stattdessen wird jetzt damit experimentiert, denn man will mit den Gasen Tote reanimieren, diese als Soldaten einsetzen und danach kaltstellen. Colonel John Reynolds (Kent McCord) ist Projektleiter der schlechtgesichertsten Militäranlage der Welt, denn sein Sohn Curt (J. Trevor Edmond) und dessen Freundin Julie (Mindy Clarke) können mit Papis geklauter Keycard unbemerkt drin rumstromern und sich die Experimente aus einem Versteck heraus ansehen.
Es kommt zu einem tödlichen Fehler nach dem Daddy natürlich direkt die Versetzung droht und Sohnemann soll mitkommen. Der ist aber so verliebt, dass er lieber beschließt Julie und seinem Motorrad durchzubrennen (sicherer Zukunftsplan: Drummer werden). Leider hat Julie die ungute Idee ihm beim Fahren am Willie rumzuspielen, damit kommt Curt nicht klar und baut einen Unfall. Das Motorrad bekommt ein paar leichte Kratzer, doch Julie hat Totalschaden. Zum Glück hat Curt noch die Keycard einstecken, um Gegenmaßnahmen einzuleiten.

Also ab ins Labor, Zombiegas marsch und schon ist Julie untot, aber ansonsten noch beinahe ganz die Alte. Leider lassen die beiden dabei den Zombie aus dem Fass frei, die nächste Untotenplage steht an und auch Julie entwickelt einen unguten Heißhunger auf Gehirne…
Nach den humorigen Vorgängern soll „Return of the Living Dead 3“ ja eine eher tragische Liebesgeschichte sein, aber mit diesen Darstellern wird das nix, Mr. Yuzna. Die komplette Riege besteht aus mehr oder minder schlimmen Knallchargen, besonders zwischen J. Trevor Edmond und Mindy Clarke funkt es nie so recht, dass man beiden die ganz große Liebe auch nur ansatzweise abkaufen würde. Zwar sind die beiden etwas besser als diverse von den Vollpfeifen in Nebenrollen, aber das ist wie der Vergleich von Not und Elend.
Ergo wird dann nix aus großer Tragik, so sehr sich das Script auch bemüht. Den Topos von der Reanimation eines geliebten Menschen hat man schon an andrer Stelle deutlich besser gesehen (man vergleiche nur „Friedhof der Kuscheltiere“) und über weite Stellen tritt dieser Aspekt auch viel zu sehr in den Hintergrund. Unfreiwillig komisch wird’s zudem, wenn Curt mit belämmerter Fresse seiner Angebeteten beim Weglutschen von Gehirnen zusieht, nur das Ende des Films wirkt tatsächlich tragisch – und das liegt in erster Linie an Yuznas eingängigen Bildern und nicht an den Schauspielern.

Sonderlich innovativ oder spannend ist die Story auch nicht, stattdessen tapsen die Zombies mal wieder durch die Gegend, knabbern diverse Zivilisten an und werden vom Militär gejagt. Überraschungen gibt es kaum, die meisten Nebenfiguren sind eh nur da, um gefressen zu werden. Lediglich kleine Ideen sind wirklich gut, z.B. wenn Julie ihren Körper auf extremste Weise pierct (mit Nägeln, Federn, Splittern usw.), um mit dem Schmerz den Hunger zu bekämpfen. Immerhin ist Brian Yuzna ein Könner, der dem Geschehen wenigstens ein paar ausdrucksstarke Bilder aufdrücken kann, z.B. wenn Julie das erste Mal in voll gepiercter Aufmachung auftritt oder in der Endszene vorm brennenden Ofen.
Im Vergleich zu den Vorgängern ist das Budget direkt noch eine Spur geringer, was sich bei den Zombiemasken niederschlägt, die deutlich als solche zu erkennen sind. Den Laborkomplex hat Yuzna wohl vom letzten C-Actionstudio gemietet, aber immerhin die Goreeffekte machen bis auf kleine Ausnahmen was her. Übermäßig hart ist die Chose nicht, aber sehr gut anzusehen. Nur von der Menge müsste es mehr sein; in der Vorgängern wurde deutlich mehr gesplattert.

Letzten Endes ist „Return of the Living Dead 3“ eine mittelmäßige Variation von Horror-Topoi wie „Frankenstein“ oder „Friedhof der Kuscheltiere“. Das Drehbuch hat ein paar gute Ideen, Brian Yuzna erweist sich einmal wieder als fähiger Regisseur und die Splattereffekte überzeugen meist. Leider mangelt es an echter Spannung, guten Darstellern (gegen die hier versammelte Mannschaft ist Dudikoff Oscar-reif) und der angestrebten Tragik.

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