Ein Krankenhaus, ein Serienkiller und eine junge Frau, die wegläuft.
Das und nicht mehr ist „Heartstopper“.
Die Story, die bei Filmen wie „Wishmaster“ lediglich fünf Minuten beansprucht, wird hier auf eine Laufzeit von knapp 80 Minuten gestreckt: Dämon sucht neuen Körper.
Dabei hält ein Auftritt von Robert Englund auch nicht immer, was er verspricht, zumal seine Figur nach einer halben Stunde verschwindet.
Ansonsten kann man sich an dem Streifen in nur wenigen Momenten erfreuen.
Am ehesten noch zu Beginn, als Serienkiller Chambers auf dem elektrischen Stuhl hingerichtet wird, weil Englund ihn als Sheriff festnehmen konnte.
Parallel zu diesen Szenen lernen wir die junge Sara kennen, die zunächst überlegt, sich von einer Autobahnbrücke zu stürzen, sich dann aber doch nur auf die regennasse Fahrbahn hockt, um überfahren zu werden.
Hier treffen dann die Personen aufeinander. Der Krankenwagen mit der Leiche Chambers soll im Hospital obduziert werden, Sara wird angefahren und leicht verletzt und kann gleich mitkommen.
Im Hospital angekommen, erwacht der Killer, warum auch immer, zu neuem Leben, aber weil ihm sein Körper nicht mehr gefällt, will er sich den von Sara holen, die fortan auf der Flucht vor dem Unkaputtbaren ist.
Die Grundlage der Geschichte ist äußerst dürftig und bietet nur in vagen Ansätzen Erklärungen. Einmal spricht der Killer im Monolog den „Dunklen Fürsten“ an, man erfährt jedoch zu keiner Zeit, ob der Typ schon vorher von Dämonen besessen war, warum er ausgerechnet Saras Körper haben will und wie er überhaupt den telepathischen Kontakt zu ihr herstellen konnte.
Viele Fragen bleiben offen und werden im Verlauf kaum oder gar nicht geklärt, man kann nur Vermutungen anstellen.
Was folgt, ist ein spannungsarmer Slasher, der sich zu 80% im Krankenhaus abspielt.
Zwischendurch darf der Heartstopper seinem Namen alle Ehre machen, indem er Patienten, Krankenschwestern und Ärzten das Herz herausreißt.
Leider lässt sich auch dies nur schlussfolgern, denn die deutsche Fassung ist auf erbärmliche Weise zerstückelt worden. Die Schnitte erfolgen abrupt, zeigen den Killer kurz vor der Aktion und manchmal das Opfer nach der Tat, bei einigen Figuren ist der Verbleib gar ungewiss.
Sara lernt indes Walter kennen, einen Typen aus ihrer Schule, die sich dummerweise seitlich in eine Gartenharke gelegt hat und zwischenzeitlich zu verbluten droht, weil Ärzte und Krankenschwestern irgendwie vor dem bevorstehenden Unwetter geflüchtet sind, oder bereits vom Killer beseitigt wurden. Eine Krankenschwester ist auch noch vor Ort, aber die zieht es vor, sich passiv zu geben und dem Killer freiwillig zu stellen.
Der Rest besteht aus dem Killer, der fleißig Euros ins Phrasenschwein werfen muss, weil er alle Nase lang die Bibel zitiert, während er seelenruhig einen OP-Tisch durch die Flure schiebt. Und dann eben Sara und ihr neuer Helfer, die sich überlegen, wie sie aus dem Krankenhaus fliehen können, was aber nie klappt, weil sämtliche Türen und Fenster verschlossen sind. Gegenwehr bringt auch nichts, denn wie man bereits zuvor festgestellt hat, machen dem Unhold Kugeln nichts aus, Verprügeln oder Androhung sonstiger Strafen auch nicht.
Insgesamt macht das Geschehen im letzten Drittel den Eindruck eines überlangen Showdowns, nur fehlt die gelungene Spannungskurve.
Atmosphärisch hat man stets den Eindruck inszenatorischer Lieblosigkeit, die Krankenhauskulissen wirken schlicht und selten bedrohlich, draußen herrschen Dauerregen und Gewitter, während der Score mit einigen Hüllkurven auskommen muss.
Die Darsteller verbessern den Gesamteindruck auch nicht. Englund spielt zwar okay und diesmal einen Guten, ist aber früh weg.
Die Heldin ist blass und austauschbar, ihr Helfer auch und dem Killer fehlt in jeder Hinsicht eine bedrohliche Präsenz, auch wenn dieser sich darstellerisch noch einigermaßen müht.
Hier kann ausnahmsweise die deutsche Synchro punkten, die ihm eine treffend düstere Stimme verleiht.
Was aber im Nachhinein den negativen Eindruck maßgeblich prägt, ist die dünne, teilweise bezuglose Story, die weder erzählerische Höhepunkte, noch notwendige Erklärungen liefert.
Das Geschehen plätschert vor sich hin, oft nehmen unnötige und zuweilen auch dumme Dialoge das Tempo raus und am Ende bekommt man nichts weiter serviert, als einen Killer auf seiner gemächlichen Jagd nach einer blassen Heldin, bei der das hauchdünne Kleidchen noch am ehesten punkten kann.
Unaufregend und belanglos,
3,5 von 10