Von „Wolf Creek“ begeistert und von unzähligen anderen Backwood-Sicko Schinken gnadenlos enttäuscht, wollte ich
„Rest Stop“
eine Chance geben.
„Rest Stop“ stellt den ersten Streifen der Raw Feed-Reihe aus dem Hause Warner dar und da mich der falsch beworbene „Sublime“, aus der gleichnamigen Reihe, trotzdem überzeugen konnte, war ich durchaus gespannt.
John Shiban, der sich für die Inszenierung von „Rest Stop“ als verantwortlich erweist, liefert hier sein Erstlingswerk ab. Dabei mangelt es ihm nicht an Erfahrung im Filmbusiness: So schrieb er zahlreiche Drehbücher für die erfolgreiche Mysteryserie „Akte X“ und war selbst bei der Sci-Fi-Serie „Star Trek: Enterprise“ mit am Start.
Tja, ob so ein exzellentes Curriculum sich auch im Debütfilm Shibans „Rest Stop“ positiv bemerkbar macht, wird im Folgenden zu klären sein.
Zur Story:
Nicole (Jaimie Alexander) und Jesse (Joey Mendicino) sind auf dem Weg nach Hollywood. Sie machen halt an einem Rastplatz, weil Nicole dringend pullern muss. Nicole verrichtet ihre Notdurft, doch als sie aus dem Klo kommt ist Jesse weg. Es stellt sich dann heraus, dass der liebe Jesse entführt wurde und ganz viele böse Sachen mit ihm in einem alten Schulbus gemacht werden. Nicole ist traurig und hat zugleich Angst, dass der Psycho sie auch schnappt und foltert...
Die unvorhergesehenste Fragen der Fragen lautet also: Schafft Nicole lebendig aus dem Psychopathenschlamassel zu entkommen???
Das ich es hier mit keiner innovativen Story zu tun bekomme, war mir schon klar. Doch unklar war mir, dass sämtliche Horrorstreifenelemente hier gnadenlos in den miesen Plot geschustert werden. Man kommt sich vor wie bei „Scary Movie“, nur mit dem feinen Unterschied, dass man sich hier nicht über die intendierten Pointen vor Lachen wegpisst, sondern das der Film den Versuch unternimmt sich auch noch scheißernst zu nehmen! So richtig lachen über diese unfreiwillig komischen Elemente kann man aber auch nur die ersten 20 Minuten, denn dann wird’s nach dem vielversprechenden Titten- und Arschgewackel von Jaimie Alexander tierisch öde, weil viel zu lange seitens der Protagonistin rumgeflennt, Wild Turkey gesoffen und aufs ach so furchterregend versiffte Klo gegangen wird...
Spannung kommt in „Rest Stop“ eigentlich nicht auf, denn Jaimie Alexander, die die ganze Last des Banalplots schultern muß, ist gänzlich überfordert mit der ganzen Chose! Eine Vorhaltung ist ihr da nicht zu machen, eher Shiban, der seinen Aufmerksamkeitsfokus eher auf die pseudodreckig-düstere Atmo richtet, die nun wirklich weder Spannung noch Ekel hervorruft (Jedes zweite Autobahnklo in Frankreich macht mir ehrlich gesagt mehr Angst!), gehört für diese inszenatorische Fäkalleistung zukünftig der Wischmob und die Flächendesinfektion in die Hand gedrückt, um die Klos in den Warner Studios zu säubern! Aber gut, vielleicht spricht die Scheißhausatmo doch ein paar Fäkalfreunde an, aber über Geschmack lässt sich ja bekanntlich streiten.
Unterboten wird der fehlgeleitete Versuch eine bedrohliche Atmo zu kreieren, von der Tatsache, dass von Ajas superben „High Tension“ bis zu Hoppers „TCM“ marodierend geklaut wird, was das Zeug hält. Ich halte mich nicht damit auf jedes Detail zu benennen, denn dann wäre ich übermorgen noch dabei! Doch ein paar offensichtlichere Beispiele seien genannt. Man beachte:
1. Die Psychofamilie im Wohnwagen
2. Den Pick-Up und dessen Fahrer
3. Die Location Klo (kleiner Tipp: „SAW“)
4. Die Bohrmaschine (ja, da gibt’s ein paar Filmchen mit diesem nützlichen Heimwerkerutensil)
Und zu guter Letzt der klassische Ausspruch: „Wo bist Du?...das ist nicht witzig...!“ (in unzähligen Filmen des Genres geäußert...sucht Euch einen aus).
Das einzige was jetzt noch Hoffnung auf Rettung vor einer hundsdesolaten Bewertung bedeuten könnte sind natürlich die blutigen FX, die einem ja lang und breit auf dem DVD-Cover versprochen werden. Zur Beruhigung kann ich nur sagen: Die deutsche Version ist übelst geschnitten. Der einzige Lichtblick, war der gut gemachte Kopfschuss, aber sonst geht der geneigte Zuschauer mit dieser Version ziemlich leer aus! Das meiste geschieht im Off, oder die Schnittfolge ist so flott, dass man gar nicht genau weiß was man da eigentlich sehen sollte. Auch die Bohrmaschinenszene ist fürn Arsch! Lieber Fulcis „Ein Zombie hing am Glockenseil“ schauen!
Somit kommen auch die Gorehounds und Splatterfreaks nur ziemlich unbefriedigt mit „Rest Stop“ weg!
Fazit:
Langweiliges Debütfilmchen, was weder durch grandiose Darstellungskunst, noch durch viele gute Effekte überzeugen kann.
Ein dreist klauender Patchwork billig Backwoodsicko-Schinken, der einfach nur der größte Müll seit langem ist, den ich gesehen habe!
Ich rate ohne wenn und aber ab!!!