Nach der Neusichtung der ersten beiden Teile der DON CAMILLO-Filme als Erwachsener hatte sich vor einiger Zeit eine gewisse Enttäuschung eingestellt: DON CAMILLO UND PEPPONE und DON CAMILLOS RÜCKKEHR sind gar nicht so „lustig“ wie man sie aus der Kindheit in Erinnerung hatte. Zu groß waren die dramatischen Anteile, und eine gute Portion Neorealismus wehte plötzlich durch das kleine Dorf am großen Fluss und zeigt bittere Armut und härteste Arbeit unter ignoranten Führern.
Welch Freude aber, dass der dritte Teil, DIE GROSSE SCHLACHT DES DON CAMILLO, sich sogar als noch besser entpuppt als man ihn in Erinnerung hatte. Die Situationskomik sitzt, und die Darsteller bringen die Charaktere mit kleinen und kleinsten Gesten und Blicken zu tief empfundenem Leben. Der erbitterte Wahlkampf der Kommunisten und ihre Unfähigkeit der Gemeindeführung, die Seitenhiebe auf das Bildungsniveau der Bürokraten, die Kriegserinnerungen und so einige feine und kleine Nebenhandlungen (die Geburt im Stall, die überaus mitreißende Schlussrede Peppones, …) machen DIE GROSSE SCHLACHT DES DON CAMILLO zu einem echten Höhepunkt der Serie. Allein die Begeisterung über die Mimik Fernandels könnte Seiten füllen. Und die Entscheidung, den Vorlagenautor Giovanni Guareschi das Drehbuch schreiben zu lassen, erweist sich damit als echter Glücksgriff.