Review

Hochgelobter Film, aber leider zu Unrecht...27.06.2008

Der Preis für den dämlichsten Titel eines ins Deutsche übersetzten Originaltitels geht dieses Jahr ganz sicher an Them. Der Film heißt da, wo er herkommt, "Ils", und das könnte man problemlos und ordentlich mit „Sie" übersetzen. Aber man war wohl der Meinung, das klinge ganz unfein, und zudem verkauft sich egal was immer besser, wenn es einen amerikanischen Namen trägt. Muß man nicht gut finden, aber das hilft leider auch nicht. Leider aber verdient der Film noch einen zweiten Preis, nämlich den für den größten Wirbel um nichts, Wir erwarten einen furchtbar spannenden Streifen, die blanke Hölle, und wir bekommen eine Art Blair Witch mit viel Wackelkamera. Das haben wir zwar so nicht bestellt, müssen es aber dennoch bezahlen. So ist das halt, wenn man der Werbung und den vielen positiven Kritiken glaubt!

Der Film ist zum Glück eines: schnell vorbei. Wir sehen ein Franzosenpaar, welches in einem abgelegenen rumänischen Landhaus lebt und, so wie es scheint, ein gutes Leben führt. Dumm nur, daß eines Nachts seltsamer Lärm das Paar aus dem Schlaf reißt, maskierte Menschen ins Haus eindringen und irgendwo auftauchen, wo man sie nicht erwartet. Wie das rein praktisch durchzuführen ist, kann ich mir nicht erklären. Woher die Schlüssel? Woher die Ortskenntnis? Ist aber eigentlich auch egal, denn das Paar flieht in die Kanalisation, doch auch dort ist man nicht vor den Verfolgern sicher, die eigentlich nur spielen wollen. Und der Film hat zum Glück noch eines: kein Happy-End.

Man spricht von Terrorkino. Nun, als Betrachter wird man ganz sicher terrorisiert, und zwar von hektischer Schnittechnik in Verbindung mit subjektiv geführter Wackelkamera. Das raubt einem schnell den Spaß, zumal den ganzen Film über nichts wirklich Fesselndes geschieht. Die Hauptfiguren verhalten sich wie immer im Genre nur dumm, hier und da klappert und rasselt es im Dunklen, und die Auflösung der Geschichte ist angesichts der aktuellen Hauptschulgeneration so unerwartet nicht. Irgendwas müssen unsere Heranwachsenden neben der Playstation doch noch zu tun haben...zurück zur Kritik: der Streifen möchte gerne spannend sein, ist es aber nicht. Das Budget war sehr gering, das sieht man, und das war vielleicht auch der Grund, das Geschehen nach Rumänien zu verlagern. Nun, man beschmutzt ja auch nicht das eigene Nest. Doch mich ließ der Film seltsam unberührt, kein einziges nervöses Zucken, nur Ödnis. Gut gedacht, aber leider schlecht gemacht - 3/10.

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