Review

ILS - THEM

Es fängt an, wie billig-wirkender Slasherfilm. Wir werden noch durch einen Schriftzug darauf hingewiesen, dass sich die Ereignisse in diesem Film auf wahren Begenheiten beruhen (dafür haben Französischkenntnisse noch ausgereicht).

Mutter und Tochter fahren in einem Auto eine dunkle Straße entlang und dikutieren heftigst, Mutter baut einen Unfall und setzt das Auto gegen eine Laterne. Jetzt wwerden beide von unsichtbare Unbekannten attackiert.

Das ganze wirkte für mich wie mit einer hochauflösenden Digi-Cam gedreht, wodurch das Gezeigte etwas am Dokumentarischen gewinnt, nach dieser Eröffnungssequenz schwenkt jedoch alles zum richtigen Film um, (offensichtlich) 35mm, Steadycam-Fahrten, Luftaufnahmen usw.

Wir begeleiten nun Clementine, die auf dem Weg von der Schule nach hause ist. Ihr Haus liegt in einer abgelegen Waldgegend. Auf dem Weg dort hin macht sie auch "Bekanntschaft" mit dem Autowrack der beiden Frauen von der letzten Nacht.
Zu hause angekommen macht sie es sich mit ihrem Mann/Freund Lucas gemütlich bis die ersten Geräusche beide aus dem Bett holen...

Das war nur eine kurze Zusammenfassung dessen, was passiert, obwohl eigentlich gar nichts passiert. Doch was viele in ihren Reviews eben als "langweilig" beschrieben haben, finde ich sehr passend, um eine gewisse Art von Spannung aufzubauen - aber ist halt Geschmackssache.
Der Spannungsbogen spitzt sich jedenfalls zu, als "Them" in das Haus der beiden eindringen und Lucas verletzt wird und Clementine gejagt wird. Ich muss gestehen, dass ich ja schon so einiges gesehen habe, aber die Szene auf dem Dachboden des Hauses ist sowas von spannend, dass mein Herz zu rasen anfing. Sie ist zwar überaus klischeegeladen, aber dennoch sehr, sehr gut. Der Rest des Films verlagert sich in das Waldstück um das Haus herum - in dem mit Geräuscheffekten ebenfalls eine äußerst elektrizitierende Stimmung geschaffen wird - und in das Kanalsystem, wo auch die Auflösung wer denn nun "Them" sind wartet.

Alles in allem fand ich den Film äußerst Spannend und er hat mir sehr gut gefallen, man sieht die Gestalten, die in das Haus eindringen nur für Bruchteile von Sekunden, oder deren Beine und Schuhe, wobei sie diese wirklich beängstigenden Geräusche machen. Die Auflösung finde ich etwas merkwürdig, aber dennoch interessant und der heutigen Gesellschaft, bei all der Kriminalität und Gewalt gar nicht so unglaubwürdig. In wie weit dies auf den wahren Begenheiten beruht entzieht sich allerdings meiner Kenntnis.
Der einzig negative Kritikpunkt an einen meiner neuen Lieblingsfilme aus Frankreich: er ist mit einer Laufzeit von 73 Minuten einfach zu kurz. Ich hätte mir noch mehr im Haus gewünscht, da das doch eindeutig die bedrohlichste Situation des Films war.
Der Soundtrack, wenn das Abmischen von verschiedenen Effekten mit minimaler musikalischer Untermallung so nennen darf, war sehr stimmig und passte sich jeder Szene an.

Für Fans von Thrillern zu empfehlen, ich persönlich fand ihn fantastisch, aber was hat das schon zu bedeuten :-)

Einen Punkt ziehe ich wegen der kurzen Laufzeit des Spektakels ab, ansonsten gibts von mir die volle Latte Punkte 9/10.

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