Hier ist er! Der durchschnittliche Horror-Slasher des Jahres, der unverfroren aus sämtlichen Horror-Highlights der letzten Jahre klaut: THE BUTCHER
Warum an dieser Stelle der Satz „Gut kopiert ist besser als schlecht erfunden!" nicht zutrifft liegt an folgenden Kriterien:
Innovation:
"WRONG TURN" war (entgegen der allgemeinen Meinung) ein geiler, fieser Horror-Shocker mit drastischen Effekten und subtiler Spannung - Genau diese Gedanken werden Regie-Neuling Edward Gorsuch auch getragen haben, um diesen Streifen letztendlich zu inszenieren. Noch ein bisschen „TEXAS CHAINSAW MASSACRE" dazu und fertig ist der Horror-Einheitsbrei! Innovation somit Fehlanzeige!
Spannung:
Ja, ich gebe es zu - ich bin einmal gaaaaanz leicht erschrocken. Für einen Backwood-Slasher mit Narbengesicht ist das allerdings keine allzu gute Quote. Wer die Genre-Highlights kennt, kennt auch THE BUTCHER und demnach ist der Spannungsbogen in dieser Kopie nicht gerade im oberen Bereich angesiedelt, zumal so etwas wie Atmosphäre kaum aufkommen mag, weil die Kulissen ziemlich lieblos gestaltet sind.
Gore:
Der Name des Regisseurs ist Programm: Gorsuch - den „Gore" sucht man hier nämlich (fast) vergeblich! Obwohl schon die ein oder andere heftige Szene enthalten ist (Körper werden zweigeteilt, Opfer mit der Motorsäge malträtiert), die heftigen Geschichten passieren leider im Off - dennoch würde ich die 18er-Freigabe als berechtigt ansehen. Der „Gorehound" wird sicherlich mit der ein oder anderen Szene zufrieden sein, wenngleich auch hier die Morde reichlich einfallslos gestaltet sind!
Darsteller:
Hmmmh... wenn man diese als solche bezeichnen wollte, würde das Urteil ziemlich schlecht ausfallen. Denn auch die Schar junger und attraktiver Schauspielschüler/-innen mag keinen Pep in die Geschichte bringen. Die Schnarchzapfen rennen munter vor der schleifenden Bestie davon und schaffen es - wie für einen 08/15-Horrorschinken üblich - nicht, das Ungetüm abzuhängen. Vielmehr ist im schauspielerischen Bereich nicht zu erwarten!
Gesamteindruck:
Es gab schon schlechtere Vertreter des Backwood-Teenie-Slashers, aber zu den Großen Werken des Genres fehlt eine ganze Menge: Eine interessante Story, eine gruselige Atmosphäre und eine deftige Schlachtplatte, wie wir es eigentlich bei „THE BUTCHER" erwartet bzw. erhofft hatten. Leider fehlen diese Zutaten, die einen wirklich guten Horror-Streifen ausmachen.
Somit ist dieser mehr als durchschnittliche Beitrag zur ewigen Verdammnis in den hintersten Videotheken-Ecken berufen. Fans werden trotzdem einen Blick riskieren!
(4 / 10)