Der Horrorfilm hat es echt schwer zu dieser Zeit. Nicht nur, dass es fast nur noch Remakes und Fortsetzungen von bekannten Filmen aus diesem Genre gibt, nein, es gibt auch noch eine übliche Welle von Trittbrettfahrern, die versuchen (mehr oder minder) erfolgreiche Filme zu kopieren. Eigentlich könnte so was `nem Horrorfilmfreund ja egal sein, man denke nur annehmbare Fortsetzungen und brauchbare Remakes wie z.B. bei einigen Freitag der 13.-Filmchen oder der Neuverfilmung von Das Ding oder The Burning, wenn man schon von Trittbrettfahrerfilmchen spricht. Leider sind die Zeiten der passablen Horrorepigonen wohl vorbei….
Da wären wir nun bei Severance angelangt. Regisseur Christopher Smith, der schon Creep gedreht hat machte auch diesen Film. Horror aus England hat momentan richtig Konjunktur, man denke an den exquisiten The Descent, Dog Soldiers, Death Watch oder Dead Meat. Kommen wir aber nun endlich zu Severance. Stromberg meets Zombie hatte man vorher über den Film gesagt, als extrem witzige Splatterkomödie mit englischem Humor wurde er auch angepriesen. Leider ist Severance nichts anderes als ein von der ``Fachpresse`` aufgeblasener Schrott, der kaum zu unterhalten weiß.
Die Story: Eine Gruppe Angestellter, die für einen Rüstungskonzern arbeiten, sollen bei einem Firmenausflug in Ungarn (ja Osteuropa ist schon ne Reise Wert) Teamfähigkeit und Zusammenhalt üben, um effektiver arbeiten zu können. In einem ungarischen Wald fährt ihnen erst der Reisebus davon und dann nächtigen sie auch noch in der falschen Ferienhütte. Nach einiger Zeit wird die Gruppe nach dem üblichen Negerleinprinzip geschnitzelt.
Anmerkung: Au, au, au, das tut echt weh, was man hier geboten bekommt. Severance ist nicht nur ohne Ende doof, sondern auch sehr sadistisch. Nicht, dass so was einen Horrorfilmfreund stören würde, aber man findet hier nix Kultiges oder im Entferntesten Originelles oder Sympathisches, das den Film aufwerten könnte. Die Charaktere sind klischeehafte, eindimensionale Abziehbilder, da sind zum einen die Unnahbare, der trottelige Dödel, der geile Drogenfreak (die Hauptfigur), der verklemmte Chef, der die Unnahbare bumsen will, der arrogante Schönling usw.
In der ersten Nacht in der Hütte geschehen selbstverständlich merkwürdige Dinge, es gibt Alpträume, nen Zahn im Eseen und man sieht finstere Gestalten durchs Fenster.
Die Reihenfolge der Morde ist an den Charakteren abzulesen, das Blut spritzt einigermaßen und alles spielt im Wald oder Waldhütten. Der Film ist wirklich nicht gut, so wird einem hier eine Söldnertruppe als Killerkommando präsentiert, das rücksichtslos jeden abschlachtet, der im Wald rumläuft. Warum das so ist weiß keiner, angeblich hat es was mit dem Rüstungskonzern zu tun, für den die Opfer ackern… Zu guter letzt kann man sagen, dass Severance überbewertete Horrorware für pubertierende ist, die 23 Stunden Counterstrike oder so was zocken. Für Horrorfilmfreunde eine herbe Enttäuschung, die ärgerlicherweise mal wieder als Kultfilm angepriesen wurde.
Das einzig Gute an dem Film ist der Song Itchycoo Park von den Small Faces!