Endlich ist es soweit. Snakes on a Plane, der von mir heiß erwartete Schlangenknüller ist endlich im Kino und hat wie eine Bombe eingeschlagen. Das Samuel L. Jackson sich für diesen Film in die Bresche geworfen hat tut ihm bestimmt auch keinen Abbruch, denn wer die Welt auf einen "irgendwie horrorähnlichen Film" scharf machen kann, der hat meinen absoluten Respekt verdient. In Snakes on a Plane geht es, wer hätte das jetzt erwartet, um Schlangen, die ein Flugzeug terrorisieren. Diese machen keinen Halt vor nichts. Kabel, Menschen, Hawaii-Blumenkränze, andere Schlangen, alles wird gefressen was nicht bei 2 aus dem Flugzeug ist. Während die Schlangen versuchen an die Passagiere heranzukommen, versuchen die sich natürlich darin die Reptilien möglichst fern zu halten und dass mit allen Mitteln.
Wie schon erwähnt gibt es einen Faktor, der Snakes on a Plane schon im Vorraus zu einem Kultobjekt gemacht hat. Samuel L. Jackson. Eigentlich ist dieser Schauspieler ein Phänomen. Seit Pulp Fiction strahlt dieser Mann eine Coolness aus, und wenn er dann noch seine Sprüche à la "Enough is enough. I have had it with this motherfuckin' snakes on this motherfuckin' plane" ablässt, dann zittert das Kino vor solch einem Mann. Vorallem durch seine Mimik und den Fakt, dass er selbst diesen Film als "Parodie" sieht, kann Jackson glänzen. Er wirkt wie eine Vaterfigur zu allen anwesenden und wirkt durch seine Erfahrung wirklich wie ein ganz abgeklärter Cop, den die ganzen Schlangen mal kreuzweise können. Wie er mit dem ganzen kriechenden Ärgernis umgeht ist auch eine Augenweide.
Zu Samuel L. Jackson gesellen sich viele andere Schauspieler, denen eine Freude im Film mitwirken zu dürfen klar anzusehen ist. Hier sind auch eher die "Farbigen" zu erwähnen die sich daran versuchen an die oben erwähnten Coolness von Jackson heranzukommen. Teilweise übertreffen sie diese sogar. Alle Charaktere sind sehr klischeehaft dargestellt und das auch sehr überspitzt. So wird jedes Klischee bedient, von dem "schwulen" männlichen Steward bis zur Paris Hilton ähnlichen reichen Schnepfe ist alles mit dabei. Während in anderen Slasher und Killer Movies den "Opfern" kaum Bedeutung zugewandt wird, versucht Snakes on a Plane möglichst viele Charaktere vorzustellen und auf diese näher einzugehen. Dadurch entstehen Sympathien und Antipathien zu jedem der Charaktere, die nach dem ersten aufeinandertreffen zwischen Mensch und Reptil noch Leben. Durch diesen Effekt freut man sich darauf wenn eine Person nicht beziehungsweise dann doch endlich stirbt, und dann qualvoll endet *hehe*.
Der Film lebt natürlich von den Schlangen und deren Wirkung auf Menschen. Da man als Zuschauer im Kino sitzt und sich keine Sorgen machen muss, kann man auch viel belustigter an die Sache rangehen. So sind viele Tötungen darauf aus beim Publikum eine Stimmung zu verbreiten die zwischen Mitleid und tiefstem, schwarzem Zynismus liegen. Obwohl viele der Kills gewöhnlich sind, kann Snakes on a Plane mit sehr ausgefallenen "Morden" auftrumpfen. Man sollte eben ständig angeschnallt auf dem Sitz beliben und sich nicht gegen die Regeln (ich sag nur Rauchmelder abschrauben^^) richten. Zwar sind die Schlangen sehr brutal, was ihre Art Menschen zu erledigen angeht, aber auf eine merkwürdige Weise sind sie auch wieder sehr lustig, was vielleicht an der Art der Computeranimationen liegt, wie sich die Schlangen bewegen und "fliegen". Alles ist irgendwie durchgedreht, auch wenn ich mir diesbezüglich noch mehr Chaotik gewünscht hätte. Das wäre aber dann wirklich nur etwas für die ganz Hartgesottenen ;).
Snakes on a Plane ist kein gewöhnlicher Horrorfilm wie ich schon sagte. Das liegt an dem großen Anteil an Humor und Selbstironie, die der Film mit sich bringt. Während Samuel L. Jackson immer wieder Oneliner feuert obwohl neben ihm alle Hops gehen, lassen auch die anderen Charaktere häufig mal einen Spruch fahren, der es in sich hat. Bei fast jedem Tod musste ich lachen weil es zu komisch aussieht wenn eine Schlange durch die Luft springt und sich zum Beispiel an die Brust einer Frau hängt (muss eine männliche Schlange gewesen sein^^). Der Stil erinnert stark an Armee der Finsternis wo sich seinerseits ein Bruce Campbell als der coole Hauptcharakter präsentierte und den Untoten das Fürchten lehrte. Hier sind es eben Schlangen und ein (zugegeben) doch nicht ganz soooo cooler Samuel L. Jackson.
Bei Snakes on a Plane ist eigentlich genau das passiert, was ich erwartet hatte auch wenn wie gesagt meine Erwartungen noch viel abgedrehter waren als der letztendliche Film. Die Geschichte wird zwar keinen Oscar gewinnen und auch der Sinn des Films ist eigentlich nichtig, aber ich gehe auch nicht in einen Liebesfilm und erwarte Tote. Also kann man Snakes on a Plane keine Vorwürfe machen. Selten gab es einen Film, der sich so sehr nach den Wünschen des späteren Publikums richtete wie Snakes on a Plane. Ich hoffe sehr, dass diese Art von komödiantischen Horrorfilmen wieder einen größeren Teil der Horrorfilme hermacht. An Slither und jetzt an Snakes on a Plane sieht man, dass Horrorfilme mit einer Prise Selbstironie doch die besseren Filme sind, ohne jetzt alle normalen Horrorfilme schlechtzureden.
Snakes on a Plane ist der Geheimtipp von mir an alle, die etwas mit mordlüsternen Schlangen anfangen können oder sich einfach gerne Samuel L. Jackson reinziehen wollen!
Fazit:
+Samuel L. Jackson
+viele gut geschilderte (überklischeehafte) Charaktere
+Schwarzer Humor
GESAMT: 8/10