Tony Micelli nimmt eine Stelle als Haushälter bei der geschiedenen Karriere-Frau Angela Bower an. Sie lebt zusammen mit ihrem schüchternen Sohn und ihrer Mutter. Tony und seine Tochter Samantha werden bald Mitglieder der Familie und die Beziehung zwischen Angela und ihrem Angestellten gehen oft über das Professionelle hinaus.
Eher zugeknöpft gab sich die Patchwork Familiencomedy Wer ist hier der Boß. Hüben der lockere Italo-Amerikaner der irgendwo zwischen Macho und biederem Haushälter pendelt, dort die etwas spießige Chefin einer Werbeagentur, der die Zeit für Liebe und Familie fehlt. Dazu bringt jeder noch Kind ins gemeinsame Zusammenleben und Angelas mannstolle Mature Mama macht die Bande komplett.
Der Humor war dabei immer sehr familienkompatibel, wirklich bissige Sprüche waren da eher dünn gesät. Naturgemäß lag der Schwerpunkt oft auf Erziehungs- und Beziehungsproblemen, Tonys Tochter Sam will mit Jungs ausgehen und Angelas Kid Jonathan war eine Pfeife. Wirklich amüsant fand ich die beiden Kinder eigentlich nicht, da werden nur die Standardklischees abgespult, die man bei den Cosbys und Konsorten schon längst abgearbeitet hat.
Interessanter da schon die Erwachsenenabteilung, die sich immerhin oft mal nette Gespräche liefert. Das sich Tony und Angela irgendwann auch mal menschlich näherkommen lag dabei schon ständig in der Luft. Seltsamerweise war aus der Serie die Luft ziemlich raus, als erste Bussis und Liebeserklärungen dann auch wirklich ausgetauscht wurden.Dennoch schaffte man es mit diesem einfachen Prinzip auf beinahe 200 Episoden. Sogar auf Stargäste verzichtete man weitgehend, Frank Sinatra war mal dabei, aber sonst fällt mir spontan kein großer Name ein.
Man sieht der Serie (wie auch Angelas Frisur) auch jederzeit ihr Entstehungsdatum an. Als die Show nach Deutschland schwappte war ich sofort dabei, aber heute bin ich eher dem Stammzuschaueralter entwachsen. Da ist dann doch die zigste Wiederholung der Simpsons oder Bundys attraktiver.
5/10