Was für uns in Deutschland die Formel 1 ist, das ist für unsere transatlantischen Motorsportfans die NASCAR.
„Ricky Bobby- König der Rennfahrer“
behandelt dieses Motorsportmilieu mit einer absolut witzigen und demaskierenden Ironie, dass dem Zuschauer die Spucke wegbleibt.
Zur Story:
Ricky Bobby (Will Ferell) wird auf dem Rücksitz eines Autos geboren, was gerade mit mehr als 200 Sachen über die Landstraße pfeffert! Lenker der Höllenmaschine ist sein Erzeuger und so kann man davon ausgehen, dass sowohl die Gene Rickys, als auch das Erziehungsmilieu ihn für eine grandiose NASCAR Rennfahrerkarriere prädestinieren...
Wie es kommen muss, bekommt Ricky die Chance in ein NASCAR einzusteigen und sein Können unter Beweis zu stellen- und wahrlich, Ricky hat es richtig drauf in Sachen Bleifuß! Dafür ist Ricky jedoch ein wenig einfältig, um nicht zu sagen sauhohl und eine übermächtige Portion megalomanes Selbstbewusstsein hat er noch dazu. Das stellt solange kein Problem dar bis die schwüle französische Konkurrenz, Namens Jean Girard (Sacha Baron Cohen) eintrudelt und ihm das Rennfahrerleben ziemlich schwer macht. Das Ende vom Lied ist, dass Ricky nicht mehr die Nummer 1 ist und durch einen schweren Unfall psychisch schwer traumatisiert, aus dem Business aussteigen muss. So verlässt ihn nicht nur seine Frau mit dem von FHM diagnostizierten siebtgeilsten Arsch, noch dazu ist sein Knack und Back Freund Cal Naughton Jr.(John C. Reilly) Rickys Frau am pimpern...
Wird Ricky wieder NASCAR-Star werden und wird die Freundschaft zu Cal wieder so sein wie sie früher einmal war?
Wer in „Ricky Bobby...“ einen cineastischen Höhenflug in Sachen Humor erwartet, der sollte den Silberling erst gar nicht in den Player schieben. Das kritische und ironische Moment des Films wird nicht durch niveau- beziehungsweise stilvollen Humor erreicht, sondern ganz im Gegenteil durch überkandidelte Plattituden hoch drei. Hier liegt auch die Intention des Films, nämlich die Charaktere so platt darzustellen, wie es auch der NASCAR Rennsport ist- mit brachialem Tempo 24 Stunden im Kreis rumzubrettern.
Will Ferell, der nicht zu meinen Lieblingsakteuren in Sachen Komödien zählt macht seine Sache jedoch gut und die Dialoge, so stumpfsinnig grobschlächtig sie auch inhaltlich sein mögen, machen oftmals auch so richtig Laune.
Ein großes Highlight ist Sacha Baron- alias Ali G in da mothafuckin’ House und alias Borat – Cohen. Er verkörpert den homosexüellön Französön einfach formidable und zumindest bei Cohens Auftritten kann man sich kontinuierlich nur wegschießen.
Einen weiteren großen Pluspunkt bekommt „Ricky Bobby...“ durch die grandiosen Action-, demnach Autorennsequenzen! Gute Kameraführung und perfekte Stunts können auf alle Fälle Motorsportbegeisterte erfreuen!
Fazit:
„Ricky Bobby...“ ist wohl kritisch, aber begnügt sich jene Verarschungsmomente in platten Dialogen metaphorisch an den Zuschauer zu übermitteln. Natürlich gefällt das nicht jedem und ganz ehrlich, ich konnte auch nicht immer Lachen, aber wenn, und das war meines Erachtens ziemlich häufig, dann richtig.
In diesem Sinne kann ich guten Gewissens 8 Punkte geben, weil unterhaltsam in Sachen Humor und Optik!