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Nach dem leidlich gelungenen, aber doch optisch und harte-mäßigg sehr aufgepeptem Remake des Originals konnte man ja gespannt sein, was einem hier als Texas Chainsaw Massacre: The Beginning aufgetischt wurde.
Was kann dabei wohl herauskommen? Tiefere Einblicke in das Leben von Leatherface, dem Zusammenbau einer Kettensäge oder dem Werkeln der Masken im Besonderem?
Zumindest letzteres bekommt man hier in diesem nur so vor fröhlichen Amputationen strotzenden Ungetüm von filmischem Unvermögen.

Mit Beginning hat das Ganze so viel zu tun wie Leatherface mit einem Vegetarier. Nach einer der ekligsten Geburtsszenen der Filmgeschichte folgt auch schon der uninspirierte Vorspann und das Zuschauerinteresse wird genauso links liegen gelassen wie die Missgeburt im Film.
Sofort kommt wieder das typische zwei Jungen und zwei Frauen Schema daher das dann fröhlich seine Runden dreht, Unfall baut, Kontakt hat mit mehr als merkwürdig-aggressiven Rockerbräuten, nur um schließlich wie gehabt in die Foltermühle der Saw-Familie eingespannt zu werden.
Alle weiteren Ansätze von Beginning ergeben sich schlicht aus dem Zulegen der Sherrifs-Klamotten von Hoyt, wo besagter Uniformsdieb von 0 auf Psycho in einer Sekunde und das natürlich auch ohne Erklärung, sowie, wie schon gesagt, dem Zurechtschneiden der ersten Maske von unserer allseits bekannten Lederfresse.
Hört sich doch nach einer etwas mageren Story an? Das müssen sich auch die Macher gedacht haben, so wird nämlich die Geschichte, die ohnehin schon so dünn ist wie Esspapier, nur unter dauernden, sehr billigen Splatterszenen begraben.
Versteht mich nicht falsch, es ist bei Gott nicht so das ich etwas gegen Splatter hätte, aber der Problem hierbei ist, dass alles ohne einen Sinn aneinandergereiht wird. Die Figuren interessieren einen ab der ersten Sekunden nicht mehr und geraten noch dazu in genau die selben Situationen wie ihre Pendants aus den vorherigen Teilen, nur das hier der rote Lebenssaft ordentlich spritzt.
(Kleine Anmerkung: Ich habe die Unrated-DVD gesehen.)
Dabei ist die Inszenierung aber weder so dabei das es ein Schlag in die Magengrube wäre, noch das es subtil wirken könnte. Platt ist wohl der beste Ausdruck für das Angebgot an Effekten.
Platt ist leider aber auch der passende Ausdruck für die Inszenierung. Wo Markus Nispels Remake noch mit einer grandiosen Optik bunkten konnte, bietet Jonathan Liebesmans Streifen fast schon die Optik einer DTV-Veröffentlichung und hat nur sehr selten das Gespür für gekonnte Szenen.

Wenn man nun also neben der nichtvorhandenen Story, den platt-ideenlosen Splattereffekten, der lahmen Inszenierung und den extremst uninteressanten Figuren doch noch irgend etwas nettes sagen soll, dann vielleicht das es doch sehr lustig ist, was Warner mit der Kinofassung gemacht hat.
Sollten wirklich so ziemlich alle Splatterszenen geschnitten worden sein, so dürfte der Film ja nicht einmal ansatzweise mehr über so etwas wie einen Reiz verfügen, aber das war ja auch schon in US zu merken, wo es nur der Streifen nur die Hälfte vom "Erstling" eingespielt hat, aber vielleicht ist das bei so einem 80er-Jahre-Low-Budget-Splatter-Look-Alike auch nicht so verwunderlich...

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