Texas Chainsaw Massacre-The Beginning UNRATED-VERSION
Nachdem ich nun die Unrated Fassung gesehen habe, muss ich sagen, dass ich den ganzen Hype von Seiten der Medien um diesen Film nicht ganz nachvollziehen kann. Bei einem Film der sich „Chainsaw Massacre“ nennt sollte man wohl erwarten können, dass eine Kettensäge darin vorkommt und dass diese auch zum Einsatz kommt und ich kann nur sagen, endlich ist das mal der Fall. Warner hat sich dementsprechend mit der Schnittorgie der Kinofassung einfach nur lächerlich gemacht und dafür wohl auch im wirtschaftlichen Sinn zumindest mit der Kinofassung einen Totalschaden erlitten. So ist das eben, wenn man einem bestimmten Publikum genau das vorenthält, was es sehen will. (selbst Schuld, aus Fehlern lernt man hoffentlich!)
Ich kann bestätigen, dass der Film einen hohen Gorefaktor hat, aber meinem Erachten nach gehört so was einfach zu einem TCM-Film dazu und sollte nicht überbewertet werden.
Story: Was kann man hier erwarten? Die Story dürfte wohl allgemein bekannt sein und deshalb gibt’s auch wie erwartet keine großen Überraschungen im Sinne eines doppelten Bodens. Das Aufwachsen von Leatherface wird in den ersten 10 Minuten abgehandelt und zum Glück nicht übermäßig ausschweifend dargestellt, denn einen Freud´schen Abriss der Psychoanalyse von Leatherface kann wahrscheinlich niemand gebrauchen. Ansonsten bekommt der Slasherfan genau das serviert, was er erwartet, nämlich kreischende und weglaufende Teens, Quälereien, Spannungsaufbau durch bevorstehende Gewalt, düstere und dreckige Optik und Abmurksen bis zum geht nicht mehr. Zugegeben dass ist nicht besonders intelligent und einfallsreich, aber mal ganz im Ernst, bevor man sich einen solchen Film ansieht sollte man sich sehr wohl darüber im klaren sein was man erwarten kann.
Ich habe nichts anderes erwartet und wurde deshalb von der Story nicht enttäuscht.
Darsteller:
R. Lee Ermey(Hoyt): Einfach nur genial wie er in seiner Rolle als „Krankes Schwein“ aufgeht, aber das ihm eine solche Rolle auf den Leib geschrieben ist, hat man ja in „Full Metal Jacket“ schon gesehen. An dieser Stelle sei vermerkt, das Hoyt wohl der Hauptgrund für das kranke Dasein von Leatherface ist. Mehr werd ich dazu einfach nicht sagen.
Andrew Brynarski: (Leatherface aka Thomas Hewitt): Gunnar Hansen (Leatherface im Original) hat mal gesagt: “Wenn ich mal sterbe, dann wird auf meinen Grabstein (He was Leatherface) stehen.“ Dazu kann ich nur sagen, so leid wie es mir tut, damit ist es nun vorbei, denn Brynarski verkörpert die Rolle des Leatherface mit einer derartigen Versessenheit das einem Angst und Bange werden kann. Nachdem er nun zum zweiten Mal Leatherface gespielt hat bin ich mir nicht mehr sicher ob Brynarski nicht nur ein Deckname ist und er in Wirklichkeit Thomas Hewitt heißt. Brynarski ist einfach nur ein Wahnsinniger der wohl die Rolle seines Lebens gefunden hat. Genial!
Alle anderen Darsteller liefern eine solide Vorstellung ab, sind aber trotzdem beliebig austauschbar.
Der Gorefaktor: Das Gewaltpotential ist eine ganze Spur höher als beim Remake von 2003, aber meiner Meinung nach nicht übertrieben oder unangemessen für einen Film dieser Art.
Ich will nicht zuviel verraten aber endlich kommt die Kettensäge, die in den anderen TCM Filmen wohl eher nur eine Requisite oder bestenfalls eine Armverlängerung von Leatherface war, auch mal richtig zum Einsatz.
Besser als das Original?
Ich kann und werde mir nicht anmaßen zu behaupten dieser Film sei besser als das Original, das gleiche gilt übrigens für das Remake von 2003. The Beginning und das Remake von 2003 sind Filme denen aufgrund von enorm hohen Budgets einfach ganz andere Mittel zur Seite gestanden haben, was sich selbstverständlich in der Perfektion der Filme widerspiegelt und diese als anders, aber nicht besser als das Original erscheinen lässt. Man darf nicht vergessen dass hier ein Michael Bay etliche Millionen investiert hat. Aber mir ist es lieber Bay investiert Millionen in solche Filme als uns solchen patriotischen Müll wie „Pearl Habour“ zu verkaufen, ein Film bei dem wohl versehentlich vergessen wurde, dass zwei Atombomben auf Japan geworfen wurden. Uups!
Jonathan Liebesman:
Sicher hat Liebesman kein hyperintelligentes Machwerk abgeliefert (auch nicht mit „Darkness Falls“), aber das war von Anfang an nicht zu erwarten, weil der Plot einfach zu wenig hergibt. Trotzdem hat er es geschafft einen perfekten Slasher zu inszenieren, der das Herz eines jeden Slasherfans höher schlagen lässt. Deshalb erhält Liebesman, sollte er allen Gerüchten zufolge damit beauftragt werden, dass bevorstehende Freitag der 13. Remake zu drehen, auf jeden Fall meinen Segen dafür, denn von einem Freitag der 13. Remake erwarte ich auch nicht mehr als ein perfekt inszeniertes Schlachtfest. Was auch sonst???
Fazit:
Ein Film der Jahrzehnte allein durch seinen Titel und seinen Plot Kultstatus erlangt hat , wird nun endlich im wahrsten Sinne des Wortes seinem Titel gerecht.
Betrachtet mit den Augen eines Slasherfans gibt’s von mir die volle Punktzahl: 10/10