Henry Crums "Jagd auf Eagle One: Crash Point" entpuppt sich leider als nur seichtes Lüftchen am B-Actionhimmel. Wie im Genre üblich,
ist die Story kaum der Rede wert, bedient sich aber mit gekaperten Selbstmord-Flügen, die Ziele in einem fiktiven asiatischen Staat bedrohen,
immerhin eines aktuellen Szenarios. Ein Vorteil ist das für eine LowBudget-Produktion allerdings kaum. Es fehlt jede kritische, menschliche Herangehensweise und der Stock-Footage-Einsatz ist der Flugzeug-Thematik entsprechend ziemlich hoch. Wenn schon keinerlei emotionale Bindungen in jegliche Richtung, geschweigedenn vertiefende Elemente vorhanden sind, dann kann eigentlich nur noch gute Action in Einklang mit einer netten Inszenierung entscheidend Boden gutmachen. Beides gelingt leider nur durchschnittlich: Die Optik wirkt mit so mancher technischen Spielerrei zwar professionell, verspielt aber zumindest bei mir einigen Kredit durch den durchgehend sehr
hohen Kontrast der Bilder. Als Stilmittel ist da ja zweifelsohne immer nett - aber nicht über die gesamte Filmlänge! (Mir lag die chinesische DVD vor)
Was in Sachen Action nach der Stock-Footage-Keule übrig bleibt, kann sich dann doch noch noch halbwegs sehen lassen. Shootouts sind zwar meist nicht allzu blutig aber doch stimmig umgesetzt, die selteneren Explosionen scheinen im weiteren handgemacht und sehen in der Summe ordentlich aus. Ausgiebig präsentieren kann Mark Dacascos seine Kampfkünste leider nicht. Nur wenige Momente zeigen ihn im Zweikampf mit den ach so zahlreichen anonymen Gegnern. Ob auch ihm das Alter bereits merklich zugesetzt hat?
Netterweise verhalten sich schließlich noch die gezeigten (guten) Kämpfer im Gefecht insgesamt nicht ganz so tölpelhaft wie in so manch anderer Produktion Ein Pluspunkt. Kreativität bei der Inszenierung der Action fehlt jedoch ebenso wie besondere Ästhetik: Minuspunkt.
Wie dem auch sei, Dacascos gehörte schon immer (Stichwort "Sabotage") zu meinen Lieblingsstars des Genres, weswegen seine gewohnt routinierte Präsenz positiv die Wertung beeinflusst - auch wenn er außer kämpfen nichts zu tun hat. Der Rest der Darsteller tritt kaum in Erscheinung, erfüllt meist nur Klischeerollen oder stellt (absolut vohersehbares) Kanonenfutter dar.
Fazit: Nicht überzeugend aber auch nicht schlecht. Komplettisten erhalten mit dem zweiten Teil der "Jagd auf Eagle One"-Reihe solide Genreware ohne echte Highlights. Bis auf die unnötig lange Gassen-Schleicherrei am Ende gibts keine größeren Längen, weswegen glücklicherweise auch keine größere Langeweile aufkommt.