Review

Inhalt:

China in einer früheren Epoche. Silver Eagle ("Eagle" Han Ying) ist ein skrupellos-brutaler und äußerst eitler Mann, der sich als den "größten aller Krieger und KungFu-Kämpfer" sieht, und dafür auch vor Mord nicht zurückschreckt.

So fordert er sogar den Tempel der Shaolin heraus, und dessen obersten Meister. Mit Hilfe seiner Schergen gewinnt Silver Eagle diesen Kampf, der Tempel der Shaolin ist am Ende.

Mo (Elton Chong) ist ein junger Mann, dessen Familie einst von Silver Eagle ausgelöscht wurde. Im Tempel der Shaolin verrichtete er niedere Arbeiten, durfte aber noch nicht KungFu erlernen, und ist der einzige Überlebende des Massakers. 

Draußen.. heuert Mo als Koch in einem Restaurant an, und kreuzt alsbald die Wege des oft trunkenen Bettlers Bo (Mike Wong Lung). Bo wird zum Sifu von Mo, und ein hartes Training in KungFu steht für diesen an, will er sich doch an Silver Eagle rächen. Und Mo wird zum gelehrigen Schüler seines Meisters.

Die junge KungFu-Amazone Chu (Sue Lee aka Kim Myung-Ah) schließt sich dieser Rache an. Als sie sich als mögliche Gespielin von Silver Eagle in dessen Residenz einschleust, versucht sie ein Attentat auf ihn. Dies schlägt jedoch knapp fehl, und Chu kann so eben gerade entkommen.

Die Schergen (Kim Wook, Kwon Seong-Yeong, Lee Kyung-Woo) sorgen im Ort für Unruhe, doch nun bietet ihnen Mo immer mehr die Stirn. Zwei Schergen werden getötet, und Silver Eagle schwört Rache.

Es kommt schließlich zum Show-Down, zwischen Mo und Silver Eagle zum Kampf auf Leben oder Tod, in den auch Bo und Chu eingreifen...!

Kritik:

Die vielen schlechten Kritiken die dieser Film erhält, sind für mich nicht so ganz nachvollziehbar. Natürlich ist dies eine für Vielfilmer und Trash-Spezialist Godfrey Ho wieder typische KungFu-Klamotte, mit overacting-lastigem "Witz" und in etlichen Passagen eingangs zunächst wie ein weiterer Dödel-Eastern von G. Ho. 

Doch die sehr simpel-gängige Storyline "Angehörige des Helden werden vom Villain getötet - Held lernt im harten Training von einem Sifu KungFu - Rache" ist von eingefleischten Eastern-Fans gerne gesehen, und hier recht ordentlich, kompakt sowie handwerklich kohärent-sauber und tempo-/actiongeladen in Szene gesetzt.

Natürlich die nüchterne Atmosphäre eines B/C-Eastern, und keine hohe Kunst. Doch ist diese KungFu-Klamotte nicht so dödelig-chaotisch wie andere von Godfrey Ho, und unterhält den Fan des Genres durchaus routiniert-gekonnt "für Zwischendurch". Einer von DEN Low-Budget-Eastern von Godfrey Ho, mit denen er dem Eastern-Anhänger Unterhaltung ohne großen Aufwand bietet.

Lässt man Mätzchen und Over-Acting weg, ist das gängige Grund-Schema, was ja von den Fans dieser Film-Gattung immer wieder gerne gesehen wird, hier also relativ sauber abgehandelt. Der Streifen verlässt gar ab ca. der 60. Minute seinen komödialen Charakter weitestgehend, und wird zum KungFu-Actioner nebst eisenharter Ausbildung des Helden. Und das Training nimmt gebührend-viel Platz hier ein, so innovativ wie -für den Schüler, indes für den Betrachter interessant- ´fies´ ausgestaltet.

Für einen Film von Godfrey Ho also eine ziemlich klare Linie. Und wenn man bedenkt: Im Ranking der besten KungFu-Filme der 1980er Jahre auf moviepilot.de nimmt "Shaolin Drunk Monkey" den 17. Platz ein, Godfrey Ho´s Trasher "Fist of golden Monkey" (siehe mein Review auf dieser Webseite) gar Rang 6, obwohl der eher weit schlechter ist. 

Godfrey Ho verlässt sich hier einmal mehr auf seine Stamm-Besetzung, Darsteller die oft für ihn in seinen B-/C-Eastern gearbeitet haben. Elton Chong ist hier wieder der "Jackie Chan für ganz Arme", jedoch macht der agile Darsteller abgesehen von einigen dödeligen Mätzchen-Einlagen seine Sache gut, besser als in manch anderem Ho-Comedy-Eastern. 

Mike Wong Lung ist der Sifu. Die rot lackierte Nase soll wohl an den "Drunken Master" Simon Yuen erinnern und dessen Rollenbild. Anfangs denkt man, wenn man Wong Lung sieht, ach je, der soll den DS wohl albern verballhornen. Aber Wong Lung spielt bierernst und trocken, lässt den knallhart-gnadenlosen Schleifer raushängen. Und das tut dem Film gut, bringt die dringend benötigte Ernsthaftigkeit mit rein.

So wie "Eagle" Han Ying als skrupellos-grausamer Bösewicht, ein "White-hair-Vilain" wie aus dem Eastern-Bilderbuch. Und so bitter-ernst spielt Han Ying auch seine Rolle..., wieder anfangs so wirkend, als würde er in so eine Godfrey Ho-KungFu-Klamotte gar nicht reinpassen. Seine Schergen -im Film- sind hingegen eher für den Klamauk zuständig, unterbelichtet-dödelig, aber sie sind mitunter auch mal ernstzunehmende harte Gegner für die Helden.

Zu denen gehört auch die Dame im Cast, die äußerst attraktive Sue Lee (die auch in "Fist of golden Monkey" mitspielte, da noch als Kim Myung-Ah "firmierend"). Die kämpft beherzt mit, spielt eher ernsthaft, eine überraschend gute KungFu-Fighterin. Optisch erinnert sie etwas an die Eastern-Darstellerin Sharon Yeung, und die ist ja auch recht hübsch. Ich würde Sue Lee wohl nur dann zurückweisen, wenn ich mit Mikayla Demaiter liiert wäre.

Die KungFu-Action ist gar nicht mal so schlecht, klassische Techniken, rasant-dynamische Choreographien, brachiales Dubbing -was die Härte unterstreichen soll-, und das Finale mit Chong-Wong-Lee vs. Han Ying ist wie ein Pas de Quatre des KungFu in Szene gesetzt.

Besser als sein Ruf, besser als die meisten der Kritiken. Mit "Shaolin Drunk Monkey" kann der Vielseher des Genres als routinierte und passabel unterhaltende KungFu-Klamotte "für Zwischendurch" noch gut leben.

6/10.

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