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Im ersten Weltkrieg will eine Gruppe freiwilliger amerikanischer Piloten die Franzosen im Kampf gegen die Deutschen unterstützen. Nach einer kurzen Ausbildung durch einen französischen Hauptmann, gespielt von Jean Reno, ziehen sie schließlich in die Schlacht und werden schon früh mit dem Grauen des Kriegs konfrontiert.

Mit einem Einspielergebnis von 13 Millionen Dollar in den USA bei einem Budget von 60 Millionen Dollar war "Flyboys" der vielleicht größte Flop des Jahres 2006. Sicherlich hat der Film dies auch verdient, denn wer sich offiziell mit dem Titel Kriegsdrama schmückt und im Trailer einen, wenigstens ansatzweise tiefsinnigen Kriegsfilm verspricht, muss wenigstens ansatzweise etwas liefern, doch das tut der Film nicht. Zunächst fällt direkt auf, dass mit "Flyboys" ein erneuter Versuch gestartet wurde, an den Erfolg von "Top Gun" anzuknüpfen, doch es gibt einen ganz wichtigen Punkt, der "Flyboys" von anderen miserablen "Top-Gun-Kopien" unterscheidet, nämlich die hervorragenden Action-Szenen. "Flyboys" ist als Kriegsfilm sicherlich ein Desaster, doch als Action-Film macht er wirklich viel her. Die Luftschlachten sind sehr gut animiert, auch wenn sie stellenweise ein bisschen zu steril wirken, vor allem hier merkt man dem Film über weite Strecken sein Budget an und vor allem zum Finale hin, wenn die Action-Szenen immer zahlreicher werden und die Produzenten sogar einen ganzen Zeppelin explodieren lassen, ist das Popcorn-Kino perfekt. Hinzu kommt noch ein Minimum an Spannung, das leider durch die hohe Vorhersehbarkeit nicht weiter ausgebaut werden kann, und eine, in Bezug auf Musik und Kulisse überaus routinierte Umsetzung von Regisseur Tony Bill, der bisher unter Anderem "Pinguine in der Bronx" und "Real Love" inszenierte. Als Blockbuster ist "Flyboys" wirklich unterhaltsam und von Anfang bis Ende durchaus genießbar.

Mit diesem hohen Unterhaltungswert und den guten Action-Sequenzen ordne ich den Film knapp über dem Mittelmaß ein, wobei ich die Story bei einem Film, der sich selbst als Kriegsdrama darstellt, als eine Frechheit bezeichnen würde, die die gute Umsetzung jedoch kompensieren kann. Der Film hat überhaupt keine Tiefe und versinkt förmlich in diversen Klischees und in seiner stereotypen und vorhersehbaren Story. Die übertrieben heroischen Darstellungen der Figuren machen dann endgültig alle guten Ansätze zunichte, wobei diese natürlich zu jedem guten Blockbuster gehören, man denke nur an "Stirb langsam", "Rambo" oder "Predator". Ansonsten gibt es mal wieder die pseudo-dramatischen und pseudo-vielschichtigen Darstellungen der militärischen Männerbünde und mal wieder eine Love-Story um die Hauptfigur, in diesem Fall gespielt von James Franco, die aufgesetzt wirkt und den Film nur ausbremst. Bei dieser Story ist es wirklich gut, dass der Film ein wenig action-überfrachtet ist und die Handlung in einem schnellen Tempo abläuft und damit nicht zu lange nervt.

James Franco, der wohl auf ewig mit seiner Rolle in der "Spider-Man-Trilogie" identifiziert wird, zeigt nach "City by the Sea" erneut, dass er auch mit anderen Rollen gut zu Recht kommt. Er leistet sich keine Fehler und spielt für einen Action-Film auf jeden Fall gut genug, wobei er vor allem bei den Schachtszenen den nötigen Biss zeigt, um überzeugen zu können. Jean Reno ist in der Rolle des französischen Ausbilders natürlich bestens aufgehoben und präsentiert sich überaus stark. Dennoch ist es ein Ärgernis, den überaus talentierten Franzosen, der unter Anderem in "Leon -der Profi" und in "Die purpurnen Flüsse" sein Talent zeigen konnte, seit Jahren nur noch in überaus belanglosen Filmen sehen zu müssen. Der übrige Cast ist ebenfalls gut.

Fazit:
Als Kriegsdrama scheitert "Flyboys" an seiner klischeehaften und stereotypen Story und seiner hohen Vorhersehbarkeit. Aufgrund der hervorragenden und vor allem überaus zahlreichen Action-Szenen und dem hohen Erzähltempo kann der Film gut unterhalten und ist somit, wenn er auch als Kriegsdrama scheitert, ein guter Popcorn-Streifen. Wegen der guten Darsteller landen die "Flyboys" knapp über dem Mittelmaß und sind vor allem für Action-Fans empfehlenswert.

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