Wenn man Oliver Stone in Verbindung mit den Ereignissen um 09/11 bringt hört sich das schon mal ganz interessant an. Zumal Stone dafür bekannt ist, durchaus auch mal kritische Töne anzuschlagen. Was also bietet uns "World Trade Center"?
Zuerst mal die aus historischer Sicht bekannte Anschlagsszenerie auf das World Trade Center.
Stones Film setzt ein mit dem Weg diverser Polizisten zur Arbeit an besagten 9. September.
New York ist in den frühen Morgenstunden geradezu ruhig und friedlich. Langsam erwacht das Leben und die Polizisten nehmen wie üblichen den Dienst auf. Plötzlich im Lauf des Vormittags werden alle ins Revier zurückbeordert - Einsatz beim World Trade Center - ein Flugzeug soll in Turm 1 geflogen sein!
Dort angekommen bietet sich den Polizisten ein Bild des Chaos, überall fliegen Papierfetzen herum, Verletzte, Menschen stürzen sich aus dem Gebäude usw.
Zusammen mit einigen Männern will John McLoughlin (N. Cage) unter Atemschutz Turm 1 besteigen um Hilfe zu leisten. Doch auf dem Weg dahin schlägt das zweite Flugzeug in Turm 2 ein und bringt diesen zum Einsturz. McLoughlin und seine Gruppe werden unter den Trümmern verschüttet. Nur er und ein Kollege überleben letzendlich schwerverletzt den Einsturz und warten eingeklemmt auf Rettung...
Wenn man nun erwartet, all die Tragik dieses Ereignisses nochmals komplett aufbereitet zu bekommen liegt man hier falsch. Stone beschränkt sich in seinem Film größtenteils auf das Schicksal der Verschütteten und die Sorge ihrer Angehörigen. Die tatsächlichen Ereignisse bieten hier bestenfalls den Rahmen um einen Grund für das Schicksal der Verschütteten zu liefern.
Was dem Zuschauer als großes 09/11-Drama angekündigt wurde entpuppt sich spätestens hier als das was es eigentlich ist. Nämlich nichts mehr und weniger als ein routiniert heruntergekurbeltes Drama vor dem Hntergrund der tragischen Ereignisse von damals.
Leider ist man von Regisseur Oliver Stone aus der Vergangenheit deutlich besseres gewohnt. Umso verwunderlicher ist die Tatsache, daß er hier den Fokus einzig auf das Schicksal der beiden Verschütteten gerichtet hat ohne die gesamte Situation zu beleuchten.
Was man letztlich geboten bekommt ist ein wie so oft vorweg gehypter Streifen, der die historischen Ereignisse als Szenerie benutzt um davor ein durchschittliches, nicht neues Drama ablaufen zu lassen.
Wirklich schade, da hätte ich absolut mehr erwartet. Vor allem mit einem Darsteller wie Nicholas Cage im Cast. Aber der ist ja sowieso meist kaum zu sehen und das Elend der beiden Männer hat leider auch nicht die nötige schauspielerische Tiefe um mich ernsthaft anzusprechen.
Fazit: Auch wenn die Ereignisse um 09/11 geradezu danach lechzen fimisch aufgearbeitet zu werden bieten Oliver Stones Beitrag dazu die mit Abstand düftigste Kost. Wer sich unbedingt einem Film mit dieser Thematik aussetzen will, dem empfehle ich "Flug 93"!