5 Jahre nach dem Anschlag auf das World Trade Center wagt sich Oliver Stone also als einer der ersten an die Materie - und wer sonst wäre wohl in der Lage, so ein tragisches historisches Ereignis würdevoll umzusetzen? Für mich ganz klar niemand sonst.
Wer? Warum? Wozu? Diese Fragen stellt der Film gar nicht erst, denn in diesem Film geht es nicht um die politischen Hintergründe. In diesem Film geht es einzig allein um die Trauer der Angehörigen und die Hoffnung der Verschütteten. Folglich ist der Film natürlich voller Pathos, doch wie sonst will man dem Zuschauer das Leid nahe bringen? Die Schauspieler spielen ihre Rollen einzigartig und mit "Würde". Keiner weiß um das Ausmaß der Katastrophe, es gibt keinen richtigen Rettungsplan und doch versuchen die Rettungskräfte unter Einsatz ihres Lebens, möglichst viele Menschen zu retten - und werden dabei verschüttet oder getötet. Die wenigen Überlebenden sind dann stundenlang unter dem Schutt von Turm 7 eingeschlossen und kämpfen darum, am Leben zu bleiben. Die Hoffnung, ihre Familien wieder zu sehen, sind es schließlich, was ihnen dabei hilft. Währenddessen wird gezeigt, wie die Familien mit der ungewissen Situation umgehen - besonders eindrucksvoll war dabei die Szene, als die Freundin eines der Verschütteten feststellt, ohne Handy unterwegs zu sein und sie panisch nach hause zurückeilt, da sie ja die Nachricht, dass er gefunden wurde, nicht mitbekommen könnte.
Alles in allem ein großartiger Film, der die politischen Hintergründe völlig ausblendet und sich nur auf den menschlichen Aspekt dieses tragischen Anschlags konzentriert - eine würdevolle Aufarbeitung eines der bedeutendsten Ereignisse diese noch junge Jahrhunderts, ein Film, der unter die Haut geht und zumindest bei mir die gleiche Betroffenheit ausgelöst hat, wie vor mittlerweile fast 6 Jahren!
9,5/10 Türmen