Kaum ein bekannter Zombiefilm kommt ohne Sequel aus und so ist es kein Wunder, dass auch „Return of the Living Dead“ diese Fortsetzung erhielt.
Im Vorgänger hatte man ja bereits den Kampfstoff etabliert, der Tote wiedererweckt, und Kenntnis des ersten Teils wird fast vorausgesetzt, wenn zu Beginn des Films ein Fass bei einem Militärtransport verloren geht und bald von dem kleinen Jesse Wilson (Michael Kenworthy) und zwei anderen Jungen beim Spielen gefunden wird. Drin ist nicht nur ein Zombie, sondern auch der Kampfstoff, doch dessen Wirkung wird nicht mehr groß geklärt. Andrerseits ist die Idee so simpel, dass man sie auch ohne Kenntnis des Vorgängers versteht.
Während das Zeug so langsam durch die Gegend dampft, etabliert man noch schnell die wichtigsten Figuren. Neben Jesse sind das noch seine ältere Schwester Lucy (Marsha Dietlein), deren Klassenkamerad Tom Essex (Dana Ashbrook) sowie ein Trio von Möchtegerngrabräubern. Das sind allerdings alles besonders klischeehafte Figuren (gerade die Grabräuber sind überzeichnet dämlich), denn „Return of the Living Dead 2“ ist mit weniger Liebe zum Detail als der erste Teil gemacht (und selbst der war nicht gerade tiefgründig).
Es kommt wie es kommen muss: Der Kampfstoff erreicht den nächsten Friedhof und bald hüpfen die Zombies fröhlich nach Gehirnen schreiend durch die Stadt, während der Zuschauer den paar etwas näher beleuchteten Figuren bei ihrem Überlebenskampf folgt…
Wie bei den meisten Filmen dieser Art ist auch bei „Return of the Living Dead 2“ die Story nebensächlich, denn es geht hier nur darum, dass die Zombies Amok laufen. Wer überlebt, das merkt man schon nachdem jeder Charakter zwei Minuten zu sehen war und einen amüsanten Schlussgag im Stile des Vorgängers gibt es leider nicht. Auch nach Logik fragt man besser nicht, denn warum die Schwester und die Nachbarn des Hauptdarstellerbalgs noch beruhigt zu Hause sitzen, während der Rest der Stadt evakuiert wurde, bleibt unklar und wenn das Kind, das mit seinem Stummelbeinchen nicht mal ans Gaspedal eines Trabis käme, einen Laster fährt, dann verabschiedet sich sämtlicher Realismus.
Ebenjenes naseweiße Blag versaut den Filmspaß dann zumindest teilweise, denn neben den blöden Sprüchen und der neunmalklugen Art ist Macauly Culkin regelrecht sympathisch. Zudem ist auch der Humor noch klamaukiger und kindischer als der des Vorgängers, was stellenweise leider eher platt als witzig wirkt. Vor allem das alberne Gehabe der Grabräuber nervt, aber öfters kann man sich doch amüsieren, vor allem über die Marotten der nach Gehirnen dürstenden Zombies, die ihren Wunsch auch stets lautstark verkünden. Besonders amüsant: Am Ende des Films wird noch ein Zombie im Outfit von Michael Jackson in seinem „Thriller“-Videoclip gegrillt.
Neben dem gelungenen Anteil der Gags wissen hier vor allem die Effekte zu überzeugen. Zwar sind die Zombiemasken schwächer als im Vorgänger, doch haben immer noch viel comichaften, handgemachten Charme. Auch die Gore-FX sind gut inszeniert, meist sind es aufgebissene Köpfe, wenngleich der Bodycount hier sehr gering ist, da die Stadt ja evakuiert wurde. Auch die Beseitigung der Zombies ist teilweise etwas unkreativ (gerade die Massenelektrisierung am Ende enttäuscht ein wenig), doch ein paar nette Szenen der Marke Brechstange in den Kopp gibt’s doch. Schön ist der erneut sehr rockige Soundtrack, auf dem außer Anthrax allerdings keine bekannten Bands die Klampfe quälen.
Darstellerisch hat man den späteren „Twin Peaks“-Schmieriak Dana Ashbrook als etwas talentierteren Mitstreiter an Bord. Der Rest der Horde overactet und spielt oft auf Witzfigurenniveau, während Michael Kenworthy wohl den Award als nervigste Filmkind des damaligen Jahres sicher gewonnen hätte. Andrerseits interessieren die Darstellerleistungen hier eh keine Sau.
Letzten Endes ist „Return of the Living Dead 2“ eine mittelmäßige Fortsetzung mit netten Effekten und einem stimmigen Soundtrack, aber weniger Witz und kaum Innovationen.