Review

Manchmal muss man sich auch ein wenig selbst bestrafen: Hatte ich gestern zu schon das Review zu einem Film über ein radioaktiv verseuchtes Monster geschrieben, so sind heute die Krabben in einer gemütlichen Ecke Floridas dran, die dank nuklearer Strahlung erst aggressiv werden, um dann in XXL-Größe zu mutieren...

Eindeutig schwimmt auch dieser Streifen auf der damaligen Welle des Tierhorrors mit, ohne berechtigtermaßen zu den bekannteren Ergüssen zu gehören. Nach den Haien, Bären, Bigfoots und Piranhas sind nun halt auch noch die Krabben dran, die in regen Scharen oder nächtlichen Großaufnahmen schon mal für einen gewissen Brrrrr-Effekt sorgen können. Die Ekel-Qualitäten von echt fiesem Spinnenhorror werden gottlob jedoch nie erreicht.

Regisseur Hernan Cardenas tut in seinem einzigen Film ausgesprochen gut daran, die höchst konventionelle Story mit einem gewissen Tempo und durchaus einprägsamen Szenen zu kompensieren. Die Öko-Message bleibt allerdings völlig auf der Strecke und auch das Thema "Flüchtlinge/Boat People" wird angeschnitten, ohne es tatsächlich zu vertiefen.

Wenn am Schluss die Riesenkrabbe zum Generalangriff übersetzt, dann kommt nochmals richtig schönes Creature Feature-Feeling wie in den Fünfzigerjahren auf, wobei Cardenas den Zuschauer mit einem kaum originellen und dennoch kindlich-lustigem Zerstörungsfinale in die Nacht entlässt.

Drücken wir das Gesamtfazit von "Island Claws" mal so aus: Von den ganzen konventionellen Tierhorrorfilmen ist dieses B-Movie bestimmt nicht das Schlechteste. Die Grundvoraussetzung, dass man sich jedoch eben mit diesem herkömmlichen Stoff zufrieden gibt, ist unabdingbar, um auch diesem Werk etwas abgewinnen zu können.

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