Review

Eher durchschnittlich. Ich hatte ziemlich hohe Erwartungen an den Film und anfangs fand ich ihn auch richtig gut. Es ist ein typischer Hollywoodschinken mit großangelegter Story, tollen Bildern und tragischer Musik. Nur leider versagt der Film in seinen Kampfsequenzen, die sind nicht wirklich so gut gemacht, wie ich es von Woo erwarte.

Er scheint ja sowieso das Interesse an Action zu verlieren. Denn die Szenen sind sich alle ziemlich ähnlich und steigern sich kaum. Man sieht ein paar Amerikaner schießen und dann fallen auch ein paar Japaner um. Hätte ich den Film im Kino gesehen, hätte ich mich wohl geärgert. Am unangenehmsten ist mir aber mal wieder die politische Harmlosigkeit des Filmes aufgefallen. Wie in allen letzten Kriegsfilmen (Wir waren Helden, Black Hawk Down, Pearl Harbour) ist der Film ein banales Hohelied auf die Kameradschaft und den Zusammenhalt, den den Krieg fordert. Das ist echt eine Seuche, die da in Hollywood um sich greift. Normalerweise entstanden solche Propagandastreifen immer dann, wenn die Nation wieder auf kriegerische Aktionen eingestimmt werden soll. Naja, der Golfkrieg und der Anti-Terroristenkrieg sind ja auch das Ergebnis von solcher Scheiße. Solch subversiv, hochkritischen Meisterwerke wie Platoon oder Full Metall Jacket können wohl nicht mehr gemacht werden. Vielleicht weil die Filme nur mit Unterstützung des Militärs entstehen können.

Wieso sind die Hollywoodfilme eigentlich alle grad so proKrieg? Sagen die sich: Los nehmt ein paar angesagte Regisseure und ein paar hippe Oscarträger und macht mal ein bisschen Werbung für Kameradschaft und tolle Technik? Ach der Regisseur interessiert sich für das Dilemma eine guten, befehlstreuen Marine? Scheiß egal, laß ihn machen den Trottel, umso besser. Hauptsache wir machen klar, daß wir die guten sind und es im Krieg auf JohnnyBoy aus Amerika ankommt.

Aber ich denke, daß das Publikum das merkt und sich von diesen Film zurükziehen wird. Jedenfalls funktioniert der Film vielleicht noch als Landser-Kriegsfilm, was ich ja eigentlich ganz gerne gucke, aber dafür ist dann Cage irgendwie zu komisch geführt. Er spielt einen müden Kriegsveteran, der keine Lust mehr hat. Naja, das bremst natürlich immer den Film ab, wenn nicht gekämpft wird. Die ganzen Rituale und Gespräche fand ich langweilig.

Vielleicht hab ich auch zuviel Kriegsfilme in letzter Zeit geguckt, aber Windtalkers brachte mir eben nichts Neues. Die Bilder sind in Pearl Harbour schöner, die Action in Wir waren Helden besser und die Geschichte in Black Hawk Down interessanter.

Was ich allerdings nicht verstehe ist, wieso soviele intelligente Hollywoodschauspieler bei diesen patriotischen Einfaltspinselwerken mitmachen...

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