Review

Nun hat also John Woo seinen ersten amerikanischen Kriegsfilm gedreht und bei diesem Film kommt es wohl auf die Erwartungen an, die man in den Film gesetzt hat. Wer einen Anti-Kriegs Film erwartet hat wird wohl enttäuscht sein, da Windtalkers doch eher ein Actionfilm ist, der eben im Zweiten Weltkrieg spielt.

Story:
Der Zug von John Enders (Nicolas Cage) wird auf einer Insel von den Japanern gnadenlos zerschossen und nur Enders überlebt dies schwer verletzt. Da die Japaner die Funksprüche der Amerikaner abfangen, werden nun Navajo-Indianer zu Funkern ausgebildet, damit diese die Funksprüche auf Navajo weitergibt. Enders, der aus dem Hospital entlassen wurde, wird dem Schutz des Navajo-Indianers Ben Yahzee (Adam Beach) beauftragt. Seine Aufgabe ist: Er soll den Code um jeden Preis beschützen. Anfangs mögen sich die beiden nicht so recht aber kommen (wie sollte es auch anders sein) langsam näher und werden Freunde bis sie in eine scheinbar ausweglose Situation kommen.

Nun ja, eigentlich hört sich die Story ja nicht so schlecht, zu Mal sie auf wahren Begebenheiten basiert aber sobald man die ersten Minuten gesehen hat merkt man, dass die Story mehr Mittel zum Zweck ist und viel mehr hätte ausgereizt werden können. Das Augenmerk wird hier viel zu oft auf die guten, wenn doch meist sehr unrealistischen, Actionsequenzen gelegt und die Personen geraten ein bisschen in den Hintergrund. Zum Glück findet man hier nicht viel Patriotismus, welcher ja in vielen US-Kriegsfilmen wimmelt.

Schauspieler:
Den Schauspielern wird hier nicht viel Können abverlangt, da hier die Action im Vordergrund steht. Nicolas Cage spielt seine Rolle als John Enders nur durchschnittlich. Man merkt ihm mitunter seine Lustlosigkeit an. Adam Beach hingegen gefiel mir in der Rolle als Ben Yahzee hingegen viel besser. Besonders zum Ende hin wirkt er sehr glaubwürdig.
Christian Slater, der genau wie Cage einen Sergeant spielt der einen Navajo beschützen muss, hangelt sich mehr schlecht als recht durch den Film und will irgendwie nicht überzeugen.

Atmosphäre/Musik:
Die Atmosphäre hingegen ist sehr gut. Man fühlt sich besonders bei der großen Invasion so, als wenn man „Mittendrin statt nur dabei ist“. Die Kamerafahrten sind sehr gelungen und die Explosionen, von denen es im Film genug gibt, sind wirklich sehr gut. Die Sets wurden sehr gut ausgewählt und alles sieht authentisch aus. Auch der Sound kann hier voll und ganz überzeugen, dafür aber die Musik nicht, die leider nicht so gut ist.

Fazit:
Alles in allem ist Windtalkers ein richtig guter Actionfilm der mit Woo-typischen Stilmitteln(Kamerafahrten, Zeitlupen etc.) ausgefüllt wurde. Leider wurde auf die Story nicht so eingegangen und auch die schauspielerischen Leistungen könnten doch um Einiges besser sein.
Tja, nun komm ich wieder auf den Anfang zurück. Wer sich hier auf einen kritischen Anti-Kriegsfilm eingestellt hat wird wohl bitter enttäuscht.
Wer jedoch auf einen großen Actionfilm gehofft hat, wird an Windtalkers sicher seine Freude haben. Da ich zur zweiten Gruppe gehöre, bekommt er 9/10 Punkten.

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