Windtalkers (2002)

Windtalkers ist ein Actionfeuerwerk, wie es im Buche steht. Pompöse Exlosionen, blutige Zeitlupen und knallharte Helden. Hinzu kommt in diesem Fall eine Portion Rahmenhandlung in Form des zugegebenermaßen unverbrauchten und historisch interessanten Navajo-Themas. Leider war das aber schon alles was Windtalkers zu bieten hat. Intelligente Dialoge sucht man vergebens, dafür findet man zahlreiche unlogische Stellen und teilweise peinlichen Patriotismus. Woo-typische Charakterentwicklung und Aspekte wie Freundschaft und Loyalität aber auch die Erkennungsmittel wie weisse Tauben und christliche Symbole werden hier nur am Rand behandelt. Nur in sehr wenigen Szenen kommt das Potential des Filmes zum Vorschein. Waren die Stärken alter Woo-Filme sowohl Action als auch Story, so ist es hier nur noch die Action. Ein vernünftiges Drehbuch hätte weitaus mehr aus diesem Film herausholen können, wobei auch Nicolas Cage keine sonderlich glückliche Besetzung für einen solchen Film ist - ebenso wie Christian "Kindergesicht" Slater.
Dass der Film mit einem typisch-heroischen Finale abschliesst, liegt auf der Hand. Glücklicherweise in stiller Form, wie sie einem Woo-Film halbwegs gerecht wird.

Insgesammt gesehen ist Windtalkers flaches aber bombastisches Actionkino - nicht mehr und nicht weniger! Es mag vielleicht daran liegen, daß Woo's persönliche Vorstellungen eines Filmes nicht mit der der Hollywood-Studiobosse unter einen Hut zu bekommen sind - man denke nur an Mission Impossible 2. Sicherlich hätte Woo, wenn er gekonnt hätte, mehr Augenmerk auf Charakterentwicklung und Storyline gelegt. Besonders der Handlungsstrang um die Krankenschwester ist in seiner jetzigen Form ziemich sinnlos, da er zu keinem Abschluss gebracht wird oder zumindest ein finaler Aufhänger geliefert wird.
Nichtsdestotrotz ist Windtalkers ein lohnendes Actionerlebnis, lediglich die Erwartungshaltung an den Film sollte man auf Hollywoodkino senken.

Nachtrag Director's Cut:
Macht den Film an sich kaum besser, lediglich die Action ist jetzt noch fetziger und teilweise härter. Die neuen Handlungselemente stören nciht weiter, fallen aber auch nicht negativ auf. insgesammt verbessert sich meine Wertung von 6 auf 7, dies allerdings knapp